Oberhafen: Recherche im Kreativquartier:

Status quo. Ein Begegnungsraum zwischen Backsteinhallen und Gleisanlagen: der Oberhafen. Hinter den rustikalen und rauen Mauern schöner Industriearchitektur verbirgt sich ein Schatz an wichtigen kreativwirtschaftlichen Stadtentwicklungsprojekten – mitten in der HafenCity. HCZ-Autorin Kim Katarina Klocke ist auf Entdeckungstour gegangen

Im Kontrast zu den modernen und klar geplanten Gebäuden sowie Außenbereichen der HafenCity wirkt der Oberhafen am nördlichen Rand des Stadtteils wie eine eigene kleine Welt, die ihren Charme durch die Einzigartigkeit ihres historischen Gebäudebestandes sowie die heutigen Nutzer:innen dieser Flächen entfaltet. Die Vielfältigkeit reicht von den Bereichen Architektur, Filmproduktion und Fotostudios über Experimentierräume, Werkstätten und Co-Working bis hin zu Handwerk und sportlichen Angeboten wie Parcours. Aus einer früheren Enklave im Hamburger Freihafen ist mittlerweile ein Kreativquartier entstanden, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen Austausch zwischen den Kreativschaffenden aus Kunst und Kultur mit der Öffentlichkeit herzustellen. 
Foto oben: Oberhafen-5+1-Vorstandsmitglied Thomas Sampl: „Mittlerweile bieten wir an unseren aufgestellten Hochbeeten freitags Mitmachgärtnern an. Teilweise kommen auch Leute dazu, die den Oberhafen noch gar nicht kennen. Gerade auch solche Orte wie der Oberhafengarten tragen daher zu einem lebendigen Stadtteil bei und fördern den Austausch.“ © Kim Katarina Klocke

Während Ende der 1990er-Jahre noch Güterzüge auf den Gleisanlagen rangierten und Logistikunternehmen die historischen Lagerhallen für sich nutzten, siedelten sich langsam die ersten kreativen Pioniere in den historischen Gebäudebeständen an und zeigten der Stadt, welches Potenzial im Oberhafen tatsächlich steckt und wie der Oberhafen auch für die Stadt­gesellschaft einen Mehrwert schaffen kann. Diese Entwicklung hat auch Jürgen Carstensen direkt vor Ort mitbekommen, der sich bereits vor 24 Jahren im Oberhafen niederließ und damit zu den Alteingesessenen der Kreativschaffenden zählt. 

Hobenköök-Gründer und Spitzenkoch Thomas Sampl: „Mich hat das Areal des Oberhafens einfach schon immer gereizt. Solche alten Strukturen findet man in Hamburg nicht mehr oft zwischen all der neuen Bebauung aus Glas und Stahl. Historische Orte wie der Oberhafen sind einfach toll.“ © Catrin-Anja Eichinger

Als im Jahr 2007 auf Kampnagel entschieden wurde, dass der Oberhafen fortan das neue Kreativquartier in Hamburg werden soll, entwickelte Carstensen das Konzept der Halle424, die als hochwertiger Konzertsaal für Klassik und Jazz dient. „Wir sind heute mit unserem Konzept in einer hochwertigen Position: Wir haben alle großen Orchester bei uns, wir haben tolle Konzerte und ein tolles Publikum.“ Die anhaltende Corona-Pandemie führte schließlich zur Erweiterung des Angebots, sodass die Halle424 und die Anschlusshalle 425 mit ihrer hochwertigen technischen Ausstattung mittlerweile auch für Seminare und Konferenzen Platz bieten. Um ihr Angebot an Veranstaltungen anbieten zu können, ist die Halle424 jedoch auf den eigens gegründeten gemeinnützigen „Halle424 – Verein zur Förderung von Musik und Kultur im Oberhafen e. V.“ angewiesen. Da Inhaber Jürgen Carstensen mit seiner Halle424 nicht förderfähig ist, ist der Verein für das Fort­bestehen des breiten Angebots in der Halle424 grundlegend. „Die Gelder, die in Hamburg für Kunst und Kultur zur Verfügung stehen, werden nach bestimmten Systemen ausgegeben, und da sind wir mit der Halle424 nicht dabei. Bis heute habe ich für die Halle424 als hochwertigen Kulturbetrieb keinen einzigen Euro aus der Kulturbehörde oder aus den Kulturfonds bekommen.“ 

Hochbeete-Wirtschaft im Oberhafengarten: Die Flächen, die bereits von der Garten AG und den Nutzer:innen im Oberhafen gestaltet wurden, wirken im Vergleich zu den städtisch bewirtschafteten Flächen lebendig und gesund. © Kim Katarina Klocke

Wie jedoch funktioniert ein so kreatives Quartier mit verschiedensten Nutzer:innen und daraus hervorgehenden Nutzungsansprüchen? Dafür gibt es den Verein Der Oberhafen 5+1 e. V. und das dazugehörige Gremium 5+1. „Die Anzahl der Mieter ist über die letzten Jahre hinweg immer mehr gestiegen. Durch den Verein Der Oberhafen 5+1 e. V. haben wir alle wieder angefangen, viel mehr untereinander zu sprechen. Wir haben festgestellt, dass es immer schwierig ist, wenn jeder einzelne Mieter direkt mit unserem Vermieter kommuniziert. Deswegen ist es einfacher, wenn wir es gemeinsam tun“, erklärt Thomas ­Sampl, Neu-Vorstandsmitglied bei 5+1 sowie Gründer und Inhaber der Hobenköök. „Aufgabe des Vorstands von 5+1 ist es, nach außen hin zu kommunizieren und dabei auch in den Austausch mit der HafenCity Hamburg GmbH (HCH) und der Kreativgesellschaft Hamburg zu gehen, also mit den beiden städtischen Firmen, die im Oberhafen aktiv sind“, betont Sampl. 

DER OBERHAFEN. Seit dem 17. Jahrhundert brachten Bauern und Bäuerinnen aus den Vier- und Marschlanden ihre Waren nach Hamburg, um sie hier auf dem Markt anzubieten. Der Oberhafen stellte damals die östliche Einfahrt in den Hamburger Hafen dar und galt als das Zentrum der Flussschifffahrt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Oberhafen zum Umschlagplatz für verschiedenstes Stückgut. Als der Hannoversche Bahnhof hinzukam, konnten die Waren aus dem Oberhafen direkt auf die Schiene verladen werden. Die heutigen Hallenstrukturen im Oberhafen wurden zur damaligen Zeit bereits genutzt, um die Waren zwischenzulagern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wieder instandgesetzt, wurden die Flächen im Oberhafen bis Anfang der 2000er-Jahre von der Deutschen Bahn als Güterbahnhof genutzt. Bereits zu dieser Zeit ließen sich erste kreative Pioniere im Oberhafen nieder. Vor 20 Jahren übernahm schließlich die Stadt Hamburg die Flächen von der Deutschen Bahn und verfolgt seitdem das Ziel, den Oberhafen zum Kreativquartier zu entwickeln.

Die eigentliche Arbeit des Vereins findet jedoch in den einzelnen AGs statt, etwa der Garten AG oder der Gleishallen AG. „Die Gleishalle ist für mich das Herz des Oberhafens, die aber ohne den ganzen Organismus drumherum, den wir Mieter und Nutzer darstellen, nicht funktionieren kann“, hebt Jürgen Carstensen die Bedeutung der Gleishalle für das Quartier hervor. Diese Bedeutung hat sich mit der Entscheidung, einen zweijährig befristeten Experimentier- und Begegnungsort in der Gleishalle einzurichten, noch einmal verstärkt. Die historische Gleishalle mit dem größten freitragenden Dach Europas soll bis Herbst 2024 als öffentlicher, soziokultureller Begegnungs- und Veranstaltungsort dienen. 

Dabei gab es zuvor noch Pläne, das Dach der Gleishalle abzureißen. Diese Pläne konnten dank eines Bürgerbegehrens und größerer medialer Aufmerksamkeit gestoppt werden, sodass die Gleishalle nun einen geschützten Ort des Experimentierens bietet. In diesem Zweijahreszeitraum können einzelne Parzellen in der Gleishalle für bestimmte kreative Projekte angemietet werden und die historische Gleishalle so mit neuem und innovativem Leben füllen. Damit das gelingt, befasst sich die Gleishallen AG in intensiver Arbeit mit dem Betrieb und der Ausarbeitung des Konzeptes der Gleishalle, wodurch die Nutzer:innen des Oberhafens über die Arbeit der AG stark in die Weiterentwicklung und das Fortbestehen dieses Herzstückes eingebunden sind. 

Halle424-Gründer Jürgen Carstensen: „Ich finde, so ein Gelände wie der Oberhafen muss Eigen­dynamik haben. Es braucht da auch Ideen, die man vielleicht noch gar nicht richtig formulieren kann. Aber nach Möglichkeit nichts Einfaches – nicht, dass sich Leute des Oberhafens bedienen, nur weil es billig ist. Das sollte nicht passieren.“ © Kim Katarina Klocke

Für den Spitzenkoch und Unternehmer Thomas Sampl von der Hobenköök war die Entscheidung für das zweijährige Experimentierfeld Gleishalle sogar einer der Gründe, sich aktiv im Vorstand von 5+1 zu engagieren: „Durch die Gleishalle hatten wir wieder ein Projekt, das die zuvor etwas ins Stocken geratene Zusammenarbeit mit der Kreativgesellschaft und der HCH angestoßen hat. Schließlich haben wir gesagt, dass wir dieses Experiment der neuen Zusammenarbeit aller Akteure in Verbindung mit der Gleishalle wagen möchten. Es ist schließlich immer einfacher, wenn man ein Projekt hat, über das man direkt sprechen kann. Wir wollten gerne auch eigenständig etwas entwickeln im Oberhafen. Nach dem Projekt der Gleishalle sind Projekte wie der Durchgang zum Garten überhaupt auch erst wieder ins Leben gerufen worden.“ 

Das Gremium 5+1 und 5+1 Oberhafen e. V. Der Verein Der Oberhafen 5+1 e. V. ist eine Selbstorganisation der Mieter:innen des Oberhafens, der mittlerweile rund 40 Mitglieder angehören. Der Verein wurde als übergeordnete Institution des Oberhafens gegründet und soll die Diversität der einzelnen Nutzer:innen sowie ihre Interessen und Bedarfe angemessen bündeln, um eine gemeinsame Weiterentwicklung des Quartiers voranzutreiben. Die Arbeit des Vereins gliedert sich in verschiedene AGs, wie zum Beispiel die Garten AG oder die Gleishallen AG, die sich mit dem Durchgang zum Garten befasst. Nach außen hin wird der Oberhafen durch den Vorstand – das Gremium 5+1 – vertreten, der im Austausch mit den städtischen Entwickler:innen steht. Hierzu zählen sowohl die Kreativgesellschaft Hamburg als auch die HafenCity Hamburg GmbH (HCH) und der Vermieter Sondervermögen Stadt und Hafen der Freien und Hansestadt Hamburg als Flächeneigentümer des Oberhafens. Dieses Gremium vertritt die Interessen der Mieter:innen und wird von diesen selbst gewählt. Thomas Sampl, Gründer und Inhaber der Hobenköök, und Nina Venus, die mit ihrem Atelier bereits seit 2002 im Oberhafen ansässig ist, wurden vor zwei Jahren in den Vorstand gewählt.

Seit Herbst 2022 ist der Oberhafen damit um eine kreative Oase reicher. Diese neue Kreativoase wird als gemeinsames Projekt durch den Verein Der Oberhafen 5+1 e. V. in Zusammenarbeit mit der Kreativgesellschaft und der HCH getragen. Der Mietvertrag ist zunächst auf zwei Jahre begrenzt, mit dem Zusatz einer möglichen Fortführung, sollte sich die Experimentierphase als erfolgreich herausstellen. Thomas Sampl hofft deshalb auf den Erfolg des Projektes: „Ich fände es toll, wenn zum Beispiel Vereine die Gleishalle als ihr Vereinszentrum sehen würden und regelmäßig jede Woche dort etwas machen würden – sei es, sich zum wöchentlichen Schach oder Boulespielen zu treffen.“ Er hat mit seiner Hobenköök auch selbst ein Feld angemietet, auf dem sich das Team gemeinsam mit simplePlant an einem Kreislaufwirtschaftsprojekt ausprobiert. 

Eine Parzelle weiter hat der WeField e. V. eine ganze Hügellandschaft für das Begrünungs- und Bepflanzungsprojekt „Closing Circles – Grüne Mitte“ angelegt. Eine andere Idee bringt der Curious Community Labs e. V. mit, der sich mit dem Anbau und der Verwendung von Pilzen als Rohstoff beschäftigt und zum Beispiel Lampenschirme aus Pilzen baut. Insbesondere die bereits belegten Parzellen und die beiden öffentlichen Flächen lassen die ansonsten stark von der Natur eingenommene Gleishalle wieder lebendig aussehen. Abseits des vielen Wildwuchses in den noch stillgelegten alten Gleisbetten der Halle zeichnet sich auch der Oberhafengarten durch seine Stadtnatur aus. 

Für den Spitzenkoch und Unternehmer Thomas Sampl von der Hobenköök war die Entscheidung für das zweijährige Experimentierfeld Gleishalle sogar einer der Gründe, sich aktiv im Vorstand von 5+1 zu engagieren: „Durch die Gleishalle hatten wir wieder ein Projekt, das die zuvor etwas ins Stocken geratene Zusammenarbeit mit der Kreativgesellschaft und der HCH angestoßen hat. Schließlich haben wir gesagt, dass wir dieses Experiment der neuen Zusammenarbeit aller Akteure in Verbindung mit der Gleishalle wagen möchten. Es ist schließlich immer einfacher, wenn man ein Projekt hat, über das man direkt sprechen kann. Wir wollten gerne auch eigenständig etwas entwickeln im Oberhafen. Nach dem Projekt der Gleishalle sind Projekte wie der Durchgang zum Garten überhaupt auch erst wieder ins Leben gerufen worden. © Kim Katarina Klocke

Unter dem Motto „Grau trifft Grün“ entfaltet sich der Oberhafengarten als grüne Oase des Kreativquartiers. „Der Garten wurde vonseiten der Stadt aus als Park geplant. Aus unserer Sicht braucht jedoch keiner mehr unpersönliche Parkanlagen, und wir wollten stattdessen einen Garten, der naturnah ist und auch wirklich für die Benutzung gedacht ist“, so Thomas Sampl. Der Mehrwert eines solchen Gartens wird sofort erkennbar, sobald man durch den Durchgang in den Garten tritt. Die Flächen, die bereits von der Garten AG und den Nutzer:innen im Oberhafen gestaltet wurden, wirken im Vergleich zu den übrigen Flächen lebendig und gesund. Überall sind Beete errichtet worden, in denen unterschiedlichste Pflanzen in sattem Grün hervorsprießen. „Wir haben von der HCH einen Nutzungsvertrag für einige Flächen des Gartens zugesagt bekommen, den Vertrag selbst haben wir jedoch noch immer nicht erhalten. Unter Berücksichtigung der Zusage haben wir daher bereits ein paar Flächen unter unsere Verantwortung genommen und entsprechend gestaltet – während unsere Gartenflächen lebendig wirken, sind die Flächen der HCH trocken und werden nicht benutzt“, hebt Thomas Sampl stolz die erkennbaren Erfolge der Garten AG hervor. 

„Mittlerweile bieten wir an unseren aufgestellten Hochbeeten freitags Mitmachgärtnern an. Teilweise kommen auch Leute dazu, die den Oberhafen noch gar nicht kennen. Gerade auch solche Orte wie der Oberhafengarten tragen daher zu einem lebendigen Stadtteil bei und fördern den Austausch“, so 5+1-Vorstandsmitglied Sampl. Woran es dem Garten jedoch noch fehlt, ist ein würdiger Durchgang, der die Besucher:innen sofort erkennbar und ganz eindeutig in Richtung des Gartens leitet. Obwohl für die Neugestaltung dieses Durchgangs nach Abschluss eines langen Partizipations- und Arbeitsprozesses mit der HCH und der Kreativgesellschaft bereits eine konkrete Idee für die finale Umsetzung ausgearbeitet wurde, ist der Durchgang bislang weiterhin unverändert. 

Diese stockenden Prozesse führen zu Frust im Quartier und sind im Oberhafen leider kein Einzelfall. „Wir machen die ganze Arbeit hier im Oberhafen ehrenamtlich und investieren richtig Arbeit und Zeit, in der wir mit Vertretern der Stadt zusammensitzen und viel und lange sprechen. Das sind auch nicht nur zwei, drei Stunden, sondern das sind eher so 50, 60, 70, 80, 100 Stunden. Und am Ende kommt plötzlich jemand um die Ecke und sagt uns, dass das so nicht geht oder wir noch bestimmte Aspekte tiefer prüfen müssen. Solchen Forderungen können wir jedoch oftmals gar nicht nachkommen, weil das meist viel Zeit und/oder auch Geld kostet. Irgendwann hat man dann auch einfach keine Lust mehr – das kann sehr demotivierend sein“, beklagt Thomas Sampl die Planungs- und Abstimmungsprozesse neuer Entwicklungen im Oberhafen. 

Gleisbett-Abschnitte zum Mieten: Auf einer Parzelle hat der WeField e. V. eine ganze Hügellandschaft für das Begrünungs- und Bepflanzungsprojekt „Closing Circles – Grüne Mitte“ angelegt. Eine andere Idee bringt der Curious Community Labs e. V. mit, der sich mit dem Anbau von Pilzen als Rohstoff beschäftigt und zum Beispiel Lampenschirme aus Pilzen baut. © Kim Katarina Klocke

Die Gleishalle. Auf 6.000 Quadratmetern erstreckt sich in der ehemaligen Bahnhofshalle des Güterumschlagplatzes Oberhafen ein für zwei Jahre befristetes Experimentierfeld für vielfältige Projekte, Netzwerke und Initiativen, die für künstlerische, kreative, wirtschaftliche, innovative und gesellschaftliche Impulse sorgen sollen. Der Oberhafen 5+1 e. V. steuert und beaufsichtigt die Ausbaumaßnahmen der Gleishalle und ist für die Qualitätssicherung der Nutzung sowie die kaufmännische Geschäftsführung für die Nutzung des Mietobjekts mit den darin stattfindenden Aktivitäten verantwortlich. Neben einer Bühne und einer Sandfläche, die für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden, gibt es insgesamt neun Parzellen unterschiedlicher Größe (zwischen 12 und 120 m²), die angemietet werden können. Diese Parzellen dienen als Testfelder für kreative Nutzungen und richten sich insbesondere an Projekte aus dem künstlerischen oder kulturwissenschaftlichen Bereich. Die Entscheidung darüber, welchen Projekten eine der Parzellen zugesprochen wird, trifft das Kuratorium, das sich aus drei bis fünf Nutzer:innen im Oberhafen zusammensetzt. Aktuell sind zwei der Testfelder vermietet, die restlichen sieben Felder können frei angemietet werden.

Für den Durchgang zum Garten gab es diese konkreten Pläne bereits: Ein großes Klangspiel sollte installiert werden, das die Besucher:innen von der lärmzugewandten Gebäudeseite, die stark durch die Geräusche aufgrund des Kopfsteinpflasters und der Motoren sowie der angrenzenden Bahnstrecke geprägt ist, auf die ruhige und dem Wasser zugewandte Seite mit dem Oberhafengarten hinleiten sollte. „Nach Personalwechseln bei der HCH wurde unsere Idee des Klangspiels trotz einer fertigen Planung gestoppt, und die Kommunikation steht komplett still, sodass die Idee des Klangspiels mittlerweile bei allen Beteiligten als gestorben angesehen wird. Ich är­gere mich wirklich, dass unser Klangspiel immer noch nicht hängt und den Durchgang zum Garten gestaltet. Es ist einfach nur schade, weil wirklich viele Leute sehr viel Energie in das Projekt reingesteckt haben. Und wir wissen noch nicht einmal, woran es bei diesem Projekt gerade bei der HCH hakt.“ 

Deshalb wünscht sich der Hobenköök-Gründer für die Zukunft des Oberhafens auch insbesondere eines: „Wir freuen uns über jede Partizipation, die es im Oberhafen gibt, aber diese Partizipation muss dann auch von allen Seiten kommen. Es wäre einfach schön, wenn wir mit unseren Projekten, die wir so gut ausarbeiten, auch wirklich vorankommen und die auch umgesetzt werden. Genau das wäre mein Wunsch.“ Kim Katarina Klocke

INFO

Weitere Informationen zur Gleishalle und zu der Vermietung der Testfelder gibt es unter: www.gleishalle.de

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