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Coaching: Persönliche Erntezeit

Coaching. Wie Dankbarkeit den Stress killt – und die Lebensqualität verbessert

Der Herbst ist der Dankbarkeit gewidmet, sei es das Erntedankfest in unserer abendländischen Kultur, das US-amerikanische Thanksgiving oder das chinesische Mondfest. Dankbarkeit steht jedoch auch in der wissenschaftlichen Forschung seit einigen Jahren im Fokus. Stu­dien belegen: Dankbarkeit trägt zu psychischer Gesundheit bei. Wer dankbar ist, leidet weniger unter Angst, Ärger, Stress, Schlafstörungen und körperlichen Krankheitssymptomen sowie Depressionen. Dabei ist dankbar zu sein auch eine Haltung, ein Lebensgefühl. 
Foto oben: „Dankbarkeit ist nicht nur die größte der Tugenden, sie ist auch die Mutter aller anderen“, wusste bereits der römische Politiker, Anwalt, Schriftsteller und ­Philosoph Cicero (*106 bis †43 vor Chr.). Dankbarkeit verbessert die Lebensqualität, und kleine Übungen helfen. © Sabrina Ripke auf Pixabay

Doch warum hat Dankbarkeit so viele positive Auswirkungen? Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass sich eine angenehme Emotion nicht gleichzeitig mit negativen Gefühlen wie Angst oder Ärger fühlen lässt. Wenn wir uns also auf Dankbarkeit fokussieren, haben negative Emotionen Pause. Allein dies trägt zur Entspannung bei.

Wenn wir uns auf Dankbarkeit fokussieren, haben negative Emotionen Pause. 

Ein anderer Grund liegt darin, dass Dankbarkeit das soziale Miteinander unterstützt. Sie bedeutet Verbundenheit, die lebenswichtig für uns ist. Jemand anderem zu danken bedeutet soziale Anerkennung für das Gegenüber – ein äußerst wirksames Mittel, Beziehungen zu stärken, privat wie beruflich. Und auch derjenige, der dankt, fühlt sich anschließend verbundener. Das Zusammenleben wird angenehmer.

Die Wirkung potenziert sich: Wer mit dankbaren Menschen zusammen ist, entwickelt ebenfalls mehr Dankbarkeit. Das Beste ist, dass man lernen kann, dankbar zu sein.

Coachin Andrea Huber: Gutes zu kommunizieren stärkt das Glück des Gegenübers.

Zum Beispiel mit einem Dankbarkeits-Tagebuch, in das man jeden Tag positive Erfahrungen schreibt. Vieles, was wir erst einmal für selbstverständlich halten, kann hier Anlass für eine Notiz sein. Ein schöner Moment, an dem die Sonne durch das Laub scheint. Die nette Geste eines Kollegen. Das inspirierende Treffen mit einer Freundin oder einem Freund. Die frische Luft – oder: dass es heute nicht regnet beziehungsweise dass es nach langer Trockenheit endlich wieder einmal regnet. Dass man gesund ist oder gerade keine Schmerzen hat. Oder dass regelmäßig Essen auf dem Tisch steht. Wer einmal bewusst darüber nachdenkt, findet eine Menge positiver und schöner Aspekte, für die er dankbar sein kann. Sich regelmäßig darüber klar zu werden macht zufrieden und erzeugt ein wohliges Gefühl – jeden Tag.

Glückliche Menschen sind resilient und erfolgreich.

Auch die Fünf-Finger-Methode gibt uns einen Motivations-Kick, wenn die Fahnen mal auf Halbmast stehen, wir unzufrieden oder enttäuscht sind. Der Ablauf:

Der Daumen fragt: Worauf bin ich stolz? Welche Stärken und Talente habe ich? 

Mit dem Zeigefinger zeige ich auf etwas Schönes in der Natur. Was in meinem Umfeld begeistert mich? Entdecken und konkret benennen, lautet das Motto.

Beim Mittelfinger nenne ich eine Sache, die ich für einen anderen Menschen getan habe und für die ich mich gut fühle. Wo und bei wem könnte ich dies wiederholen? Heute.

Der Ringfinger erinnert an Menschen, für die ich innige Gefühle empfinde.

Der kleine Finger fordert auf, eine Sache zu nennen, für die ich in meinem Leben zutiefst dankbar bin. Mein Partner? Meine beste Freundin? Die Kids? Der Job? Das Haustier?

Die Regelmäßigkeit macht’s, nicht nur am Erntedankfest-Tag – sei es das Dankbarkeits-Tagebuch, die Fünf-Finger-Methode oder auch die Hosentaschen-Übung. Bei Letzterer kommt eine bestimmte Anzahl Murmeln, Steine, Münzen oder Ähnliches in eine Hosen- oder auch Jackentasche. 

Jedes Mal, wenn im Laufe des Tages etwas passiert, wofür ich dankbar bin, wandert eine Murmel in die andere Tasche. Alle Murmeln müssen täglich die Tasche wechseln. Effekt: Wir fangen an, den Fokus auf die schönen Dinge des Lebens zu richten – schließlich soll keine Murmel übrig bleiben. Darüber hinaus kann diese Technik auch helfen, das Loben zur Gewohnheit zu machen. Gutes zu erkennen und zu kommunizieren verstärkt das eigene Glück und das des Gegenübers. 

Und: Glückliche Menschen sind resilient und erfolgreich. Andrea Huber

Andrea K. Huber ist Coa­chin im Leistungssport, hat sich auf Stress­management spezialisiert und berät Unter­nehmen und Privatpersonen in heraus­fordernden Situa­tionen. Infos unter: www.andrea-huber-coaching.de

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