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Im Dialog mit unserem Gesprächspartner erreichen wir durch Zuhören und offene Resonanz, dass Verständnis, Interessen, Bedürfnisse und Werte erkennbar werden. © Mauritius Images / Panther Media GmbH
Sagen, was ist

Blendend kompetent. Rhetorisch stark reden, damit überzeugend ankommt, was man will

Noch selten, aber immer öfter treffen wir in unseren Trainings Teilnehmende, die sich Luft machen. Sie beklagen sich über Kollegen, Chefs und über die Weltlage. Sie beklagen jedoch auch, dass man ja gar nicht mehr wisse, was man bzw. wie man sagen soll, wenn man mit einer Situation nicht einverstanden ist. Der soziale Druck im Team und sozialen Umfeld wird als hoch empfunden. Bloß nichts Falsches sagen.
Foto oben: Im Dialog mit unserem Gesprächspartner erreichen wir durch Zuhören und offene Resonanz, dass Verständnis, Interessen, Bedürfnisse und Werte erkennbar werden. © Mauritius Images / Panther Media GmbH

Dies bestätigt die im Juni veröffentlichte Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach. Dort steht, dass weniger als die Hälfte der erwachsenen Deutschen glauben, in Deutschland könne man seine Meinung frei sagen. Was im Umkehrschluss heißen würde, mehr als die Hälfte glauben, man kann seine Meinung nicht frei äußern. Wer die Studie aufmerksam liest, stellt fest, dass unter der Berücksichtigung des oben genannten Aspekts das freie Reden besser gestärkt werden sollte. Wer sich nicht traut, seine Meinung zu sagen, der entzieht sich der Chance auf eine Auseinandersetzung, die in vielen Fällen ein solider Auftakt für einen fruchtbaren Dialog ist.

Yvonne Funcke, Geschäftsführende Gesellschafterin, FROMM Managementseminare & -beratung © FROMM
Yvonne Funcke, Geschäftsführende Gesellschafterin, FROMM Managementseminare & -beratung © FROMM

Im Dialog mit unserem Gesprächspartner erreichen wir durch Zuhören und offene Resonanz, dass Verständnis, Interessen, Bedürfnisse und Werte erkennbar werden. Durch die Arbeit zu argumentieren, erhalten die Person und wir als Zuhörende oft mehr Klarheit, um was es wirklich geht. Zu argumentieren hilft uns Menschen, besser zu denken und zu verstehen. Wir reden uns frei, heißt es im Volksmund. Erst, wenn wir etwas in Worte fassen, es mitteilen, dann wird es begreifbar, ertragbar, damit tragbar und veränderbar. Die sprachliche Auseinandersetzung schafft erst die Grundlage für verschiedene Lösungsideen, Innovationen und positive Veränderungen, die oft händeringend in der Politik und auch in Betrieben gesucht werden.

Wir brauchen eine positivere Haltung zur Auseinandersetzung. Der Begriff der Haltung hat in der Rhetorik mehrere Bedeutungen, beginnend mit der äußeren Haltung über die innere Haltung bis hin zur Integrität der Rednerpersönlichkeit. 

Der viel zitierte Buchtitel „Haltung zeigen!“ wird aktuell oft als sprachliches Bollwerk gegen Andersdenkende eingesetzt. Dies wird wohl auch der Autorin und ihrem Buch nicht im Ansatz gerecht. Als Auftakt für ein Gespräch vielleicht noch akzeptabel, überzeugend wird eine Haltung aber nur dann, wenn schlüssige Argumente, gepaart mit Fakten folgen und zu einer perspektivischen Botschaft werden.

In der Rhetorik wird Ethos, die ethische Grundhaltung durch Pathos, die Leidenschaft und Logos, eine auf Verstehen angelegte Rede, begleitet. Wer etwas zu sagen hat, soll es einbringen. Das Schöne für den einen oder das Gefährliche für den anderen an einem Diskurs ist: Er schafft neue Perspektiven. Besser Perspektiven statt perspektivlos – in diesem Sinne steht rhetorische Kompetenz dafür, sich mitzuteilen, damit überzeugend ankommt, was man will. Yvonne Funcke

Yvonne Funcke, ist Geschäftsführende Gesellschafterin bei FROMM Management­seminare & -beratung

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