PS-Lifestyle. HCZ-Autor Thomas Geiger fuhr den Maybach SL 680 Monogram Series exklusiv in Monterey, Kalifornien. Ein Luxus-Design-Paket für Cabrio-Retros mit Lust auf V8-Motor
Ach, was soll vornehme Blässe. Zwar mag ein zarter Teint bei den Reichen und Schönen nach wie vor zum guten Ton gehören. Doch wenn es nach dem edlen Mercedes-Ableger Maybach geht, dann trägt die PS-Elite bald wieder gesunde Sonnenbräune. Denn nachdem die noblen Schwaben auf Basis der letzten S-Klasse schon mal ein Cabrio-Intermezzo gegeben haben, melden sie sich mit dem Maybach SL 680 Monogram Series jetzt wieder unter freiem Himmel zurück und machen den Sportwagen zur Sonnenbank im Smoking.
Foto oben: Roadster Maybach SL 680: Es bleibt deshalb beim 4,0 Liter großen V8 aus dem 63er AMG-Modell, das 585 PS leistet, in 4,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt und immerhin bis 260 km/h Auslauf hat. © Mercedes-Benz | Maybach
An der Technik ändert sich dabei zwar nichts. Es bleibt deshalb beim 4,0 Liter großen V8 aus dem 63er AMG-Modell, das 585 PS leistet, in 4,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt und immerhin bis 260 km/h Auslauf hat. Es bleibt beim adaptiven Fahrwerk und bei der Hinterachslenkung, die den SL so handlich macht wie weiland den SLK.
Doch dafür ist die Verpackung neu. Es gibt nicht nur eine Zweifarb-Lackierung und einen Nadelstreifengrill, über dem erstmals wieder ein aufrechter Stern auf der Haube thront, die bis nach hinten von einer Chromlanze geschmückt wird. Sondern in den Scheinwerfern schimmern Zierelemente aus Rosé-Gold und allüberall ist hundertfach das Maybach-Logo eingeprägt, ausgestanzt und aufgedruckt wie in den edelsten Lederwaren der Pariser Haute Couture: Die Lüftergitter tragen es deshalb genauso wie die Motorhaube -und zwar zu Hunderten. Und auch die Lederpolster sind entsprechend verziert.
Überhaupt das Leder: Während der Maybach-Roadster außen glänzt und funkelt wie die Auslage eines Juweliers, gibt’s drinnen ein extrem vornehme Materialauswahl und hohe Handwerkskunst. Und weil Details keine Kleinigkeiten sind, haben sie natürlich auch neue Grafiken für die digitalen Instrumente und den kippbaren Bildschirm vor der Mittelkonsole programmiert. „Unsere Kundinnen und Kunden lieben das Besondere“, sagt Maybach-Chef Daniel Lescow und der SL passt für ihn da perfekt ins Bild. Schließlich ergänze diese Monogram Series die Modellfamilie nicht nur um einen Sportwagen für den ultimativen Open-Air-Genuss, sondern er verbinde „ein dynamisches Fahrgefühl mit allem, was einen Mercedes-Maybach auszeichnet: exzellente Handwerkskunst, exquisite Design-Details und erlesene Materialien“.
Das vielleicht spektakulärste Designdetail ist dabei womöglich die neue Abdeckung hinter den Sitzen: Weil in einem SL nach der Baureihe R129 keiner was im Fond verloren hat, weil man dort nach der Rückkehr der Rückbank mit dem letzten Generationswechsel ohnehin nicht ernsthaft sitzen kann und weil eine offene Beziehung zu zweit am schönsten ist, setzt Maybach dem SL einfach einen Designer-Deckel auf und macht ihn so wieder bestimmungsgemäß zum Roadster.
Wer darin nach einer ausgiebigen Landpartie zu viel Sonnenbräune abbekommen hat, der kann seinen Teint veilleicht mit einem Blick auf die Preisliste wieder etwas abpudern. Zwar verrät Mercedes noch nicht, was der Maybach unter den Roadstern kosten soll. Doch nachdem AMG schon für den SL 63 knapp 200.000 Euro verlangt, dürfte der SL 680 kaum für unter 250.000 und mit ein paar Extras wohl für um die 300.000 Euro zu haben sein. Gut möglich, dass da am Ende mancher wieder ganz schön blass wird. Thomas Geiger
Info Mehr Infos unter www.mercedes-benz.at/passengercars/mercedes-maybach.html