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Unbekanntes für Fab-Four-Kenner

Kiez. Das neue Festival „Come Together Experience“ als Hymne an die Beatles-Kultur in Hamburg

Die Beatles-Historie ist eng mit Hamburg verwoben. Am 17. August 1960 standen die Fab Four zum ersten Mal im Indra auf der Großen Freiheit auf der Bühne – das war der Beginn ihrer Karriere. Im Oktober wechselte die Band ein paar Häuser weiter in den Kaiserkeller. 1961 gastierte sie im Top Ten auf der Reeperbahn. 1962 bekam sie ein Engagement im Star Club. An keinem anderen Ort der Welt traten die Beatles häufiger auf als in Hamburg, sie gaben hier 281 Konzerte.
Foto oben: Festival-Höhepunkt: der John-Lennon-Tribute-Abend in der Laeiszhalle mit Earl Slick. Der Italoamerikaner nahm mit John Lennon und Yoko Ono die Alben „Double Fantasy“ sowie „Milk & Honey“ auf, ebenso rekrutierte ihn David Bowie als Gitarristen für seine Band. © CTE 2023 | Come Together Experience 2023

Nun wandelt ein neues Festival auf ihren Spuren: die „Come Together Experience“. Am 30. Juni und 1. Juli finden Veranstaltungen auf dem Kiez im Indra, im Kaiserkeller, in der Großen Freiheit 36, im Molotow, im Gruen­span, auf dem Spielbudenplatz, im St. Pauli Theater, im Moondoo, ehemals Top Ten, sowie in der Laeiszhalle statt. Mit dem Ziel, die Beatles-Songs ins 21. Jahrhundert zu holen. Dabei werden die Stücke zum Teil in neue Zusammenhänge gestellt, sie tauchen in anderen Genres wie Jazz, Dreampop oder Indierock ein – und ein inklusives Theaterprojekt gibt es ebenfalls. Ebenso wird aber auch Althergebrachtes zelebriert, etwa der 50. Geburtstag des „Blauen Albums“.

GEWINNSPIEL Die HafenCity Zeitung ­verlost 2x 2 Eintrittskarten für die „Come Together Experience“ am ­Freitag + Samstag, 30. Juni 2023 + 1. Juli 2023. Das Beatles Tribute findet  in verschiedenen Clubs auf dem Kiez sowie in der Laeiszhalle statt. Senden Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse und Ihrer Handynummer unter dem Stichwort „Come Together“ an gewinnspiel@hafencityzeitung.com. Der Einsendeschluss ist Freitag, 16. Juni 2023, 12 Uhr. Der Rechtsweg ist aus­geschlossen. ­Adressen werden nicht an Dritte gegeben, ­automatisierte Mails nicht berücksichtigt.

The Bootleg Beatles: eine der authentischsten Beatles-Tribute-Bands, hervorgegangen aus der Londoner West-End-Produktion „Beatlemania“. © CTE 2023 | Come Together experience 2023

Zur „Come Together Experience“ reisen Künstler:innen aus der ganzen Welt an. Einer der Höhepunkte: Earl Slicks John-Lennon-Tribute-Abend in der Laeiszhalle. Der Italoamerikaner nahm mit John Lennon und Yoko Ono die Alben „Double Fantasy“ sowie „Milk & Honey“ auf, ebenso rekrutierte ihn David Bowie als Gitarristen für seine Band. In Hamburg tritt der gebürtige New Yorker mit Musikern wie Mark Hudson, Kasim Sulton und Jesse Smith auf. Am Schlagzeug sitzt sein Sohn Lee John.

Im St. Pauli Theater gastiert das Jazztrio Hülsmann/Wogram/Dell. Mit ihrem Programm „Come Together“ überführen die Pianistin Julia Hülsmann, der Posaunist Nils Wogram und der Vibraphonist Christopher Dell Beatles-Songs in ihre eigene Klangwelt – ohne Gesang. Bei diesen Interpretationen nähert sich die Posaune der Stimme an. Die Musiker:innen Christiane Rösinger und Paul Pötsch singen dagegen auch, wenn sie für „Lennon: The Lost Tapes“ ihre liebsten, meist unbekannten Lennon-Demos plus Yoko-Ono-Songs aus den Jahren 1975 bis 1980 hervorkramen. Neu arrangiert für Piano, Gitarre und Gesang.

Richtig progressiv geben sich 21 downbeat. Die inklusive Hausband des RambaZamba-Theaters in Berlin nimmt sich unter der Leitung des Musikers Leo Solter den Albumklassiker „With the Beatles“ vor, um ihn modern und doch respektvoll mit elektronischen Klängen zu präsentieren. Nicht weniger reizen Garlands, ein Dream­pop-Duo aus Hamburg und Berlin, Beats. Die beiden Multiinstrumentalistinnen verschmelzen ihre Stimmen aber nicht nur mit Synthesizern, sondern auch mit feinen Gitarrenriffs.

Die New Yorker Psychedelic-Band Blac Rabbit bietet die Platte „Rubber Soul“ mit wütender Spiellust dar. „Beatles vs. Stones“ heißt es bei einer Live-Battle. Kevin Kuhn (Die Nerven), die Band Mint Mind rund um das Tocotronic-Mitglied Rick McPhail, Berlins Garagen-Punk-Formation Bella & the Bizarre und zahlreiche andere Musiker:innen wollen in einer Art Wettkampf herausfinden, welche Band die besseren Stücke für eine Live-Performance geschrieben hat.

Mag sein, dass eingefleischte Beatles-Fans auf solche Experimente zunächst zurückhaltend reagieren. Immerhin können Puristen mit Coverbands in Erinnerungen schwelgen. The Bootleg Beatles, hervorgegangen aus der Londoner West-End-Produktion „Beatlemania“, gelten als eine der dienstältesten und authentischsten Beatles-Tribute-Bands weltweit. Ebenso lehnen sich Pepperland, Hamburg Beat, Just Beatles, Blackbyrds und St. Pauli Beatles eng an das Original an.

Nicht ganz so strikt ist das Konzept des Schweizer Trios Flaming Pie. Es spielt Lennon- und McCartney-Kompositionen mit seinem eigenen Groove. Die Songs wirken rauer, wilder, freier. „Ein Hit ist ein Hit“ ist eine Musikshow aus Berlin, die sich der Musik in ihrem historischen und soziokulturellen Kontext widmet. Die Kommunikationsdesignerin Dunja Berndorff, die Autoren Tobias Friedrich und Lothar Berndorff, der aus Liverpool stammende Conférencier Adrian Kennedy sowie der musikalische Leiter Nikko Weidemann heften sich an die Beatles in ihrer Top-Ten-Phase. Dabei könnte einiges zutage gefördert werden, was selbst eingefleischten Fab-Four-Kenner:innen unbekannt sein dürfte. Dagmar Leischow

Die „Come Together Experience“ findet am 30. Juni und 1. Juli in verschiedenen Clubs auf dem Kiez sowie in der Laeiszhalle statt. Karten und Infos unter www.come-together-experience.com

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