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»Wir haben uns schon oft geküsst«

Musical. Das Stage Theater Neue Flora präsentiert am 24. März 2024 das Disney-Musical „Hercules“ in einer ­Weltpremiere. Haupdarsteller ist Benét Monteiro

Logo „Hercules“.
© Morris Mac Matzen | Stage Entertainment | Disney

Zero to Hero“ ist ein Song, der dank des Disney-Films „Hercules“ weltbekannt geworden ist. Selbst Ariana Grande hat ihn schon gecovert. Nun singen ihn die fünf Musen aus dem Musical „Hercules“ auf der Bühne des Kehrwieder Theaters auf Deutsch – als Vorgeschmack auf die Weltpremiere am 24. März im Stage Theater Neue Flora. Was auffällt: Alle Darstellerinnen sind dunkelhäutig. Anscheinend will der Disney-Konzern, dem in der Vergangenheit häufig das Verharren in Stereotypen vorgeworfen wurde, nun mit aller Macht beweisen, wie wichtig ihm Diversität ist.
Foto oben: Dass gerade jetzt wieder eine Disney-Produktion auf dem Programm steht, ist kein Zufall. Das Unternehmen hat 2023 sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Zudem ist es ­Stage Entertainment Deutschland über Jahrzehnte verbunden, daran erinnert die Geschäftsführerin Uschi Neuss. „Wir pflegen eine lange Partnerschaft mit Disney.“ © Morris Mac Matzen | Stage Entertainment

Auch die Hauptrolle übernimmt kein Weißer, sondern der Brasilianer Benét Monteiro. Er hat zuvor bereits Alexander Hamilton in dem Musical „Hamilton“ gespielt, das Hamburger Publikum kennt ihn also bereits. Abermals steht ihm Mae Ann Jorolan zur Seite, wie zuvor in „Hamilton“. „Wir haben uns schon oft geküsst“, scherzt er. Mae Ann Jorolan, aufgewachsen in der Schweiz, lacht. Die gebürtige Filipina gibt Meg, jene Frau, in die sich Hercules verliebt, die aber auch eine Dienerin von Hades ist. Wie es in ihrem Inneren aussieht, offenbart sie mit dem Lied „I Won’t Say (I’m in Love)“. In Hamburg wird daraus eine deutsche Version namens „Ich will keinen Mann“.

Diese Darbietung gewährt vorab wenigstens einen kleinen Einblick in das Musical, obwohl die Proben eigentlich erst Mitte Januar beginnen. Dass gerade jetzt wieder eine Disney-Produktion auf dem Programm steht, ist natürlich kein Zufall. Das Unternehmen hat 2023 sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Zudem ist es Stage Entertainment Deutschland über Jahrzehnte verbunden, daran erinnert die Geschäftsführerin Uschi Neuss. „Wir pflegen eine lange Partnerschaft mit Disney“, sagt sie. Den Anfang machte 2002 „König der Löwen“, dieses Stück läuft bis heute. Es folgten weitere Musicals wie „Tarzan“, „Aladdin“ oder „Die Eiskönigin“. Mit „Hercules“ geht nun die neunte Disney-Kooperation an den Start.

„Hercules“-Darsteller Benét Monteiro: Um in den Olymp zurückkehren zu können, muss er beweisen, dass er ein wahrer Held ist. © Morris Mac Matzen | Stage Entertainment

Die Basis für diese Inszenierung, bei der Casey Nicholaw und die Choreografin Tanisha Scott Regie führen, liefert der Animationsfilm von 1997. Was sich daraus entspinnen soll, beschreibt Thomas Schumacher von der Disney Theatrical Group folgendermaßen: „Ein Mix aus Musical, romantischer Komödie, Gospel und Motown.“ Dass diese Kombination das Zeug zum Kassenschlager hat, zeigte sich schon 2019. Damals wurde der Stoff auf die Bühne des Dela­corte Theatre im New Yorker Central Park gebracht. „Wir haben 7.000 Tickets verlost“, erzählt Thomas Schumacher. Der Ansturm sei überwältigend gewesen: „287.000 Menschen wollten Karten haben.“

Wahrscheinlich ist es nicht allein die Geschichte, die die Leute so fasziniert. Hercules, Sohn des Gottes Zeus und von Alkmene, wächst unter Menschen auf, weil er als Baby entführt wurde. Später findet er seine wahre Herkunft heraus. Um in den Olymp zurückkehren zu können, muss er beweisen, dass er ein wahrer Held ist. Das macht er in einem spektakulären Bühnenbild mit beweglichen Säulen von Dane Laffrey, ergänzt durch Videoprojektionen. Auch die Kostüme von Greg Barnes und Sky Switser sind Hingucker, sie verweben stilistisch Griechenland und Gucci miteinander. Heraus sticht vor allem das Outfit des Bösewichts Hades, es soll nämlich rauchen. Dagmar Leischow

Info Das Musical „Hercules“ wird am 24. März im Stage Theater Neue Flora uraufgeführt. Karten und weitere Informa­tionen unter www.­­­stage-entertainment.de

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