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Dino Lo Giudice, Geschäftsfüher der Aldi Regionalgesellschaft Seevetal:  „Im besten Fall haben die Kundinnen und Kunden im Aldi Baakenhafen einen „One-Stop“-Einkauf – haben also die Möglichkeit, mit einem Marktbesuch ihren gesamten alltäglichen Einkauf nach ihren Qualitätswünschen komplett abzudecken.“ © Catrin-Anja Eichinger
»Wir wollen mit dem Stadtteil wachsen«

Exklusiv. Dino Lo Giudice, Geschäftsführer Aldi Nord Regionalgesellschaft in Seevetal und -zuständig für den Aldi Baakenhafen, über Kunden und Perspektiven in der HafenCity

Mit Verve und kernigem Schritt besucht Aldi-Nord-Regionalchef Seevetal Dino Lo Giudice (sprich „Lo Jschudidsche“) die Redaktionsräume der HafenCity Zeitung  – flotte Pandemie-Faust-Begrüßung inklusive. Alle sind 2G-geimpft, am Platz Maske ab und los geht’s. Lo Giudice, u.a. für Hamburg und das Umland zuständig, freut sich auch 100 Tage nach der Eröffnung noch über die Wahl des Standorts. „Als führender Discounter in Deutschland wollten wir der Erste in der HafenCity sein, um mit diesem quirligen Bakkenhafen wachsen.“ Natürlich gibt’s öffentlich beim Familienbetrieb Aldi keine Kaufmannszahlen, aber klare Kante beim Konzept und der Startidee Baakenhafen. Lesen Sie mal, was der zweifache Familienvater und Tennisspieler mit voll berufstätiger Frau als Aldi-Manager so mit der HafenCity vorhat.
Foto oben: Dino Lo Giudice, Geschäftsfüher der Aldi Regionalgesellschaft Seevetal:  „Im besten Fall haben die Kundinnen und Kunden im Aldi Baakenhafen einen „One-Stop“-Einkauf – haben also die Möglichkeit, mit einem Marktbesuch ihren gesamten alltäglichen Einkauf nach ihren Qualitätswünschen komplett abzudecken.“  © Catrin-Anja Eichinger

Herr Lo Giudice, inzwischen sind die ersten 100 Tage des neu eröffneten Aldi Marktes im Baakenhafen vergangen. Wie fällt Ihre Startbilanz aus? Sehr positiv. Wir haben ja am 22. Juli eröffnet und einen tollen Start hingelegt. Unser junges Team aus zehn Mitarbeiter:innen in einem jungen Quartier fühlt sich wohl und wir wollen mit diesem Stadtteil weiter wachsen. 

Dino Lo Giudice, Geschäftsführer Aldi Regionalgesellschaft Seevetal: „Unsere Kunden schätzen auch, dass der Aldi Baakenhafen eine gute Einkaufsatmosphäre bietet, die einen schnellen einfachen Einkauf ermöglicht. Unsere Kunden sind vorwiegend Fußgänger. Und von den neuen Nachbarn fühlen wir uns gut aufgenommen. © Catrin-Anja Eichinger
Dino Lo Giudice, Geschäftsführer Aldi Regionalgesellschaft Seevetal: „Unsere Kunden schätzen auch, dass der Aldi Baakenhafen eine gute Einkaufsatmosphäre bietet, die einen schnellen einfachen Einkauf ermöglicht. Unsere Kunden sind vorwiegend Fußgänger. Und von den neuen Nachbarn fühlen wir uns gut aufgenommen. © Catrin-Anja Eichinger

Was zeichnet den Baakenhafen, den HafenCity-Kunden aus? Wir achten bei Neueröffnungen, wie auch im weiteren zeitlichen Verlauf, besonders darauf, welche Signale uns der Kunde gibt. Unsere Kundinnen und Kunden geben uns das Feedback, dass die Freundlichkeit des jungen Teams und der helle und großzügige Verkaufsraum gut ankommen. Sie schätzen auch, dass der Aldi Baakenhafen eine gute Einkaufsatmosphäre bietet, die einen schnellen einfachen Einkauf ermöglicht. Unsere Kunden sind vorwiegend Fußgänger. Und von den neuen Nachbarn fühlen wir uns gut aufgenommen.

Was ist ein einfacher schneller Einkauf? Dass ich das, was ich kaufen möchte, schnell finden kann, eine attraktive Auswahl habe und zugleich nicht davon überfordert bin. Der Kunde soll schnell das Angebot sehen, und das Bezahlen an der Kasse muss fix gehen. Heute, auch verstärkt durch die Pandemie, möchten Kunden effizient einkaufen, nicht zu viel Zeit verlieren. Und im besten Fall haben die Kundinnen und Kunden im Aldi Baakenhafen einen „One-Stop“-Einkauf – haben also die Möglichkeit, mit einem Marktbesuch ihren gesamten alltäglichen Einkauf nach ihren Qualitätswünschen komplett abzudecken. 

VITA: Dino Lo Giudice hat Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin und an der University of California, Berkeley, studiert. Anschließend begann er seine berufliche Laufbahn als Trainee im internationalen Konzerntraineeprogramm bei Ikea Nach Stationen im Business Development- und im Supply Chain-Management startete er 2006 in der Unternehmensgruppe Aldi Nord als Regionalverkaufsleiter der Regionalgesellschaft in Nortorf. 2009 übernahm Dino Lo Giudice dann die Geschäftsführung der dänischen Regionalgesellschaft in Kolding und wechselte in gleicher Funktion im Jahr 2012 zur Aldi Nord Regionalgesellschaft in Seevetal. Dino Lo Giudice, 50, ist verheiratet, seine Frau arbeitet als Wirtschaftsingenieurin. Sie haben eine 13-jährige Tochter und einen 9-jährigen Sohn.  

Haben Sie auf Grund individueller Wünsche im Stadtteil schon am Sortiment etwas geändert? Wir sind ja ein Systemanbieter mit Konzept und haben den Anspruch, in allen Märkten das gleiche Sortiment anzubieten. Das sind knapp 1.700 Artikel, die ich auch in jedem anderen Aldi Markt in der Regel an den gleichen Stellen schnell finde. Was wir am Aldi Baakenhafen merken, ist die Genetik des Standorts. Hier sind im urbanen Bereich bestimmte Warengruppen attraktiver und stärker nachgefragt, zum Beispiel Bio-Artikel, Fairtrade- oder vegane Angebote. Noch einmal: Das klassische Sortiment ist unser Grundversprechen, das wir in allen Aldi Märkten einlösen wollen. Aber bei bestimmten Warengruppen können wir uns, wie hier in der HafenCity, breiter aufstellen. Im Aldi Baakenhafen haben wir allein rund 500 vegane Produktsorten.  

Was zeichnet den Baakenhafen gegenüber anderen 52 Aldi Standorten in Hamburg und im Umland aus? Die Aldi Regionalgesellschaft Seevetal ist eine Flächengesellschaft. Unser Gesellschaftsgebiet reicht von Beverstedt über Stade ganz im Norden entlang der Elbe über Finkenwerder, Bergedorf abknickend Richtung Geesthacht und im Süden von Lüchow-Danneberg über Soltau bis an die Stadtgrenze von Bremen. Somit decken wir ganz verschiedene Gebiete ab: ländlich, städtisch, mit und ohne Bevölkerungszuwachs, bis hin ins Großstädtische nach Hamburg und der HafenCity – und immer mit einem verlässlichen Angebot. Und dass dann hier in der urbanen HafenCity bewusste Ernährung ganz oben auf der Einkaufsliste steht, stellen wir natürlich fest und reagieren zum Beispiel mit unseren veganen Produktsorten auf diese Kundenwünsche. Wir bei Aldi sind als Traditionsunternehmen seit über 100 Jahren immer am Kunden orientiert. Da wir uns an seinen Wünschen ausrichten, verändern sich auch unsere Angebote.

Dino Lo Giudice: „Uns ist es wichtig, von Anfang an in der Hafencity vertreten zu sein. Wir wollen die Marke Aldi und unsere Dienstleistung von Beginn an zum Kunden bringen. Wir sind der Nahversorger und möchten dies mit einer hohen Taktung an Filialen für unsere Kunden sicherstellen. Das Filialnetz der Aldi Seevetal wächst daher kontinuierlich seit einigen Jahren.“ © Catrin-Anja Eichinger
Dino Lo Giudice: „Uns ist es wichtig, von Anfang an in der Hafencity vertreten zu sein. Wir wollen die Marke Aldi und unsere Dienstleistung von Beginn an zum Kunden bringen. Wir sind der Nahversorger und möchten dies mit einer hohen Taktung an Filialen für unsere Kunden sicherstellen. Das Filialnetz der Aldi Seevetal wächst daher kontinuierlich seit einigen Jahren.“ © Catrin-Anja Eichinger

Was war Ihr strategisches Ziel, im Baakenhafen einen Aldi Markt zu eröffnen? Wir wollen als Grundversorger dort sein, wo die Menschen leben und arbeiten. Daher war das Quartier HafenCity für uns nageliegend. Wir haben geschaut, wo wir das am besten realisieren können und die Wahl fiel auf den Baakenhafen. Die Aldi Regionalgesellschaft Seevetal existiert bereits seit über 50 Jahren und die HafenCity ist ein noch junger Stadtteil. Es war unter Expansionsaspekten daher ein weißer Fleck, den wir gerne füllen wollten. Als führender Discounter in Deutschland wollten wir der erste in der HafenCity sein, um mit diesem quirligen Baakenhafen zu wachsen. Deshalb auch der frühe Zeitpunkt unserer Eröffnung. Wir wollen mit der Kundschaft dort groß werden. 

Schon selbstbewusst. Wir wissen schon, wer wir sind, und wissen aber auch, was wir dafür tun müssen. Es bleibt dabei: Der Kunde entscheidet und insofern ist es eine tägliche Weiterentwicklung. 

In der HafenCity leben zurzeit 6.000 Einwohner:innen plus rund 14.000 täglich pendelnde Menschen in Unternehmen inklusive vieler Studenten. Reicht diese Basis für eine wirtschaftliche Frequenz im Aldi Baakenhafen? Uns ist es wichtig, von Anfang an in der Hafencity vertreten zu sein. Wir wollen die Marke Aldi und unsere Dienstleistung von Beginn an zum Kunden bringen. Wir sind der Nahversorger und möchten dies mit einer hohen Taktung an Filialen für unsere Kunden sicherstellen. Das Filialnetz der Aldi Seevetal wächst daher kontinuierlich seit einigen Jahren.  

Von Alsterdorf bis Wilhelmsburg hat Aldi allein in Hamburg mit dem Baakenhafen-Standort 52 Filialen – plus ihre Wettbewerber. Ist der Aldi Seevetal-Markt irgendwann gesättigt? Neben dem richtigen Sortiment und Preis-Leistungs-Verhältnis wird es künftig ganz klar auch auf optimale Standorte und ein modernes Filialkonzept ankommen, um unseren Kunden einen attraktiven Einkauf zu ermöglichen. Deshalb optimieren wir stetig unser Standortportfolio und bauen es weiter aus, um möglichst nah an unseren Kundinnen und Kunden zu sein. Dort, wie schon gesagt, wo sie leben und arbeiten. Sicherlich existieren Regionen in Deutschland, in denen man von einem gesättigten Markt im Lebensmitteleinzelhandel sprechen kann. Wo jedoch komplett neue Stadtteile entstehen, wie beispielsweise in der Hamburger Hafencity oder auch südlich der Elbe, sehen wir Potenziale, die wir gezielt nutzen wollen.  

Der Lebensmittelmarkt gilt als Gewinner der Corona-Pandemie. Profitieren die Aldi Kunden davon? Unsere Kunden haben schon profitiert, weil wir konsequent da waren und uns auf die neuen Bedürfnisse eingestellt haben. Die Menschen konnten beispielsweise in Restaurants nicht essen gehen und es wurde wieder viel mehr selbst gekocht und gebacken. Natürlich haben wir diese gravierenden Veränderungen des Kaufverhaltens massiv gespürt. Da haben Verlagerungen stattgefunden. So ist zum Beispiel der Absatz von Tiefkühlkost durch die Pandemie und die schnellen Mahlzeiten beim Homeschooling oder zwischen zwei Homeoffice-Meetings extrem gestiegen.  

Was wird den Aldi Markt 2025/2030 auszeichnen? Wir schauen uns die Marktentwicklung im Lebensmitteleinzelhandel und das Einkaufsverhalten unserer Kundinnen und Kunden sehr genau an. So zeichnet sich ab, dass der Wunsch nach einem schnellen einfachen Einkauf auch künftig bestehen bleiben wird. Die Corona-Pandemie hat den Trend, sich mit nur einem Einkauf mit allen Produkten des täglichen Bedarfs einzudecken, deutlich verstärkt. Immer wichtiger wird zudem eine bewusste, nachhaltige Ernährung. Diesen Wünschen folgen wir konsequent mit der Weiterentwicklung unseres Sortiments. Wir setzen dabei auf mehr Frische, mehr Nachhaltigkeit und mehr Regionalität in unserem Angebot und bieten beispielsweise inzwischen über 375 Bio-Artikel über das Jahr verteilt an.

Dino Lo Giudice: „Ich habe als Jugendlicher lange Tennis gespielt und vor zwei Jahren wieder angefangen. Und ich jogge wieder. Beides macht den Kopf frei, man kann frei durchatmen und die Batterie wieder aufladen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Dino Lo Giudice: „Ich habe als Jugendlicher lange Tennis gespielt und vor zwei Jahren wieder angefangen. Und ich jogge wieder. Beides macht den Kopf frei, man kann frei durchatmen und die Batterie wieder aufladen.“ © Catrin-Anja Eichinger

Wie sind Sie und Ihre Familie durch die Pandemie gekommen? Gut, weil wir alle gesund geblieben sind. Meine Frau war im Homeoffice in vielen Video- und Telefonkonferenzen eingebunden. Parallel dazu lernte unser Neunjähriger Lesen, Schreiben und Rechnen zu Hause per Distanzunterricht.  Das war für uns – wie für die vielen anderen Familien in Hamburg und in Deutschland – schon eine herausfordernde Aufgabe.   

Wie halten Sie sich fit? Mit Sport. Ich habe als Jugendlicher lange Tennis gespielt und vor zwei Jahren wieder angefangen. Und ich jogge wieder. Beides macht den Kopf frei, man kann frei durchatmen und die Batterie wieder aufladen. 

Was wünschen Sie sich von der HafenCity? Ich finde die Dynamik der HafenCity ganz toll und wünsche mir, dass die niemals aufhört.
Das Gespräch führte Wolfgang Timpe

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

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