Die S-Bahn-Station Elbbrücken nimmt ihren Betrieb auf, ein 70 Meter langer gläserner Skywalk verbindet die S3/S31 mit der U4. Die HafenCity verbindet sich mit der Veddel und Hamburgs Süden.
Zahlen setzen Zeichen. 70 Millionen Euro hat die Deutsche Bahn (DB) für den neuen Ein-, Aus- und Umsteigehaltepunkt Elbbrücken für die S3/S31 und die U4 investiert, damit künftig rund 20.000 Fahrgäste pro Tag, davon erwartete 6.400 Umsteiger zwischen S- und U-Bahn, das Drehkreuz direkt an der Elbe nutzen. In einer lang gezogenen Kurve neigt sich die markante gläserne Architektur der Hamburger Architekten German, Marg und Partner (gap) direkt dem Elbufer entgegen. Und ein 70 Meter langer gläserner Skywalk verbindet die S- und U-Bahnsteige Elbbrücken. Für die HafenCity erhalten so das künftige östliche Quartier Elbbrücken hinterm Baakenhafen und der ab 2021 geplante 245 Meter hohe HafenCity-Landmark Elbtower unmittelbaren Nahverkehrsanschluss. Foto oben: Premieren-S-Bahn-Fahrt vom Jungfernstieg zur Station Elbbrücken: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (v.r.n.l.). © Thomas Hampel
Die eigentliche Nachricht ist nicht, dass seit Sonntag die 470 Züge täglich ihren Dienst aufgenommen haben, sondern dass Enak Ferlemann, Verkehrsstaatssekretär aus Berlin und CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Cuxhaven-Stade ein Milliarden-Euro-Projekt auf dem Präsentierteller mitbrachte. Der norddeutsche Verkehrsexperte diagnostiziert den Hamburger Hauptbahnhof als den Verkehrsknoten im Norden und sieht ihn mittelfristig vor dem Kollaps. Der Hamburger Hauptbahnhof würde am nachhaltigsten durch einen S-Bahn-Tunnel unter dem Hauptbahnhof entlastet. „Wir werden die Zukunft des Nahverkehrs in Hamburg auf der S-Bahn nicht bestehen, wenn wir nicht den Mut haben, dieses gemeinsam zu stemmen“, ermahnte Ferlemann dieHamburger Politverantwortlichen, wie den anwesenden Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und den Infrastruktur Vorstand der Bahn Ronald Pofalla. Die so oberirdisch frei werdenden S-Bahn-Gleise stünden dann effizienter für den Regional- und Fernverkehr zur Verfügung. Als erste konkrete Maßnahme forderte Ferlemann von den Verantwortlichen eine Machbarkeitsstudie zum S-Bahn-Tunnel unterm Hauptbahnhof.
„Mit einem architektonisch hochwertigen Bahnhofsgebäude“, so Bürgermeister Tschentscher, „verbindet die S-Bahn an den Elbbrücken jetzt den Hamburger Süden mit der HafenCity und dem zukünftigen Quartier Elbbrücken. Durch die Umsteigemöglichkeit in die U-Bahn entstehen neue Querverbindungen in weitere Stadtteile bis in den Hamburger Osten. Dadurch wird der Hauptbahnhof als stark beanspruchter Knotenpunkt entlastet und die Leistungsfähigkeit des Schnellbahnsystems insgesamt verbessert. Der öffentliche Nahverkehr und die Mobilität sind das zentrale Thema unserer Stadt in den kommenden Jahren. Mit neuen S- und U-Bahnlinien, dichteren Takten und längeren Fahrzeugen bauen wir das Angebot des HVV in großem Stil aus.“
Für Enak Ferlemann steht fest, dass „beide Stationen architektonisch interessante Bauwerke sind. Sie werden sicherlich ein Magnet für Hamburger und Touristen werden. Sie stellen ein weiteres Highlight als neuer Mobilitätsknoten im Nahverkehr zur Anbindung der Süderelbe-Region und der HafenCity dar.“