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Dr. Claudia Weise, Quartiersmanagerin Überseequartier Nord und Vorsitzende der Werbegemeinschaft Überseeboulevard: „Wir haben uns jetzt auf unsere Weihnachtsdeko konzentriert: Unsere ‚wahnsinnigen‘ Flügel, unseren Pegasus und die Tanne mit 40.000 LED-Lichtern – das One World Trade Center hat nur 30.000 LED-Lichter – das sind unsere Alleinstellungsmerkmale im Corona-Jahr 2020.“ © ÜSQN / Überseeboulevard
Advent in der HafenCity: Vorfreude

Die Selbstermutigung vieler Unternehmer*innen in der HafenCity heißt: Advent und Weihnachten 2020 können trotz Corona kommen. Einzelhändler und Quartiersmanager sagen, wie sie für weihnachtliche Stimmung sorgen

Vorweihnachtsstimmung am Überseeboulevard. Direkt nach Totensonntag wurde wie immer die weihnachtliche Beleuchtung der HafenCity-Fußgängerzone in Betrieb genommen. Wie jedes Jahr schweben beleuchtete Engelsflügel über den Köpfen, eine Tanne mit 40.000 LEDs funkelt von weitem und das geflügelte Pferd Pegasus weist den Weg zu zahlreichen Restaurants, Supermärkten und Drogerien, Bankfilialen sowie den vielen inhabergeführten Geschäften.
Foto oben: Dr. Claudia Weise, Quartiersmanagerin Überseequartier Nord und Vorsitzende der Werbegemeinschaft Überseeboulevard: „Wir haben uns jetzt auf unsere Weihnachtsdeko konzentriert: Unsere ‚wahnsinnigen‘ Flügel, unseren Pegasus und die Tanne mit 40.000 LED-Lichtern – das One World Trade Center hat nur 30.000 LED-Lichter – das sind unsere Alleinstellungsmerkmale im Corona-Jahr 2020.“ © ÜSQN / Überseeboulevard

Vivian Brodersen, Kultur- und Marketingmanagerin Überseequartier Nord, und der Adventskalender 2020 mit täglichen Verlosungen um 18 Uhr: „Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt und können ihre Gewinne im Geschäft abholen.“ © Corinna Chateaubourg
Vivian Brodersen, Kultur- und Marketingmanagerin Überseequartier Nord, und der Adventskalender 2020 mit täglichen Verlosungen um 18 Uhr: „Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt und können ihre Gewinne im Geschäft abholen.“ © Corinna Chateaubourg

Bis zum 30. Dezember erstrahlt der Überseeboulevard jetzt wieder im weihnachtlichen Glanz. Auf die beliebte Eisbahn für Klein und Groß sowie die Glühweinbuden und Weihnachtsmarktstände muss – wie überall in Hamburg – in diesem Jahr coronabedingt verzichtet werden. Weihnachtsengel und Nikolaus werden ebenfalls zu Hause bleiben. „Dieses Jahr haben wir von der Stadt keine Erlaubnis bekommen, etwas zu machen, was einen Veranstaltungscharakter hat“, sagt Dr. Claudia Weise, Quartiersmanagerin für das Überseequartier Nord und den Überseeboulevard. „Auch kleine Planungen wie der singende Engel, der die tägliche Adventskalenderverlosung durchführt, oder der Nikolaus wurden abgelehnt.“ 

Der Grund der Ablehnung durch die Stadt sei, so Weise weiter, dass diese Weihnachtsmarktaktivitäten „alle Veranstaltungscharakter hätten und wir würden die Leute auffordern hierher auf den Überseeboulevard zu kommen. Und das ist nun einmal verboten.“ Erlaubt ist aber – trotz Corona – die vorweihnachtliche Beleuchtung. „Wir haben uns jetzt auf unsere Weihnachtsdeko konzentriert: Unsere ‚wahnsinnigen‘ Flügel, unseren Pegasus und die Tanne mit 40.000 LED-Lichtern – das One World Trade Center hat nur 30.000 LED-Lichter – das sind unsere Alleinstellungsmerkmale im Corona-Jahr 2020.“

Beleuchtete Engelsflügel schweben über den Köpfen und 40.000 LED-Lichter leuchten an der Großtanne.

Außerdem gibt es ein kleines Beiprogramm, was auch eine weihnachtliche Atmosphäre schafft. „Zwei Pavillons konnten wir aufstellen und die Restaurants werden zum Teil mit Außerhausverk für Kleinigkeiten zu essen und Heißgetränke sorgen“, so Vivian Brodersen, zuständig u.a. für die Planung und Durchführung des Weihnachtsmarkts. Sie könnte weinen, dass das Herzstück des Weihnachtsmarkts fehlt: „Die Schlittschuhlaufbahn – ein besonderes Highlight in den vergangenen Jahren – darf in diesem Jahr nicht aufgebaut werden.“ 

„Unser Alleinstellungsmerkmal im Corona-Jahr 2020 ist unsere Weihnachtsdeko.“

Vivian Brodersen und Dr. Claudia Weise (re.), Managerinnen des durch Corona ausgebremsten Adventszaubers auf dem Überseeboulevard, haben tränen vergossen: „Die Schlittschuhlaufbahn – ein besonderes Highlight in den vergangenen Jahren – darf in diesem Jahr nicht aufgebaut werden.“ © Überseeboulevard | ÜSQN
Vivian Brodersen und Dr. Claudia Weise (re.), Managerinnen des durch Corona ausgebremsten Adventszaubers auf dem Überseeboulevard, haben Tränen vergossen: „Die Schlittschuhlaufbahn – ein besonderes Highlight in den vergangenen Jahren – darf in diesem Jahr nicht aufgebaut werden.“ © Corinna Chateaubourg

Anziehungsmagnet sei aber neben der einzigartigen Beleuchtung auch die „Open Art“-Ausstellung, die gerade Fotografien von Naturfotograf Rudi Sebastian zeigt. Die Motive zum Thema „Wasser“ reichen von traumhaften Stränden in der Südsee bis zum verschneiten Brocken im Harz. Kontaktlos und an der frischen Luft kann diese Ausstellung täglich kostenfrei Tag und Nacht besichtigt werden. „Nicht abgesagt wurde auch die tägliche Adventskalender-Verlosung“, freut sich Kultur- und Marketingmanagerin Brodersen. „Aus allen teilnehmenden Karten, die jeweils an einem Tag gültig sind, wird jeden Abend eine Monatsmitgliedschaft für Prime Time Fitness verlost sowie ein ‚Preis des Tages‘. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt und können ihre Gewinne dann im jeweiligen Geschäft abholen.“

Täglich werden von der Hotelübernachtung bis zur Nordmanntanne Adventskalender-Präsente verlost.

Bis einschließlich Mittwoch, 23. Dezember, werden täglich um 18 Uhr von der Nordmanntanne über einen Feuerlöscher bis hin zu einer Hotelübernachtung 23 originelle und vielfältige von der Interessengemeinschaft Nördliches Überseequartier bereitgestellte Preise ausgelost. Am 2. Advents-Wochenende, Samstag, 5. und Sonntag, 6. Dezember, und danach ab Samstag, 12. bis Mittwoch, 23. Dezember  findet ein Tannenbaumverkauf jeweils von 10 bis 18 Uhr statt.

Mittagstisch to go und Heißgetränke, Tannen und Lichter, Adventskalender-Verlosung und Tannenbaumverkauf: Einem gelungenen Advent steht – auch ohne Eisbahn und Weihnachtsmarkt – nichts mehr im Wege. Und die Reaktionen der Geschäftsleute rund um den Überseeboulevard zur Corona-Adventszeit und dem Weihnachtsmarkt 2020 fallen mal skeptisch, mal optimistisch aus. (siehe Umfrage rechts). Stellvertretend optimistisch ist Nils Kuprat, Chef von Prime Time Fitness: „Ich habe ich mich dafür entschieden, Unternehmer zu sein und nicht Unterlasser. So werden wir alles unternehmen, was möglich ist, um die HafenCity aktiv und fit zu halten.“ Advent 2020 kann also trotz der zahlreichen und schmerzhaften Corona-Auflagen kommen. Mit weihnachtlichem Dekoglanz und gut gelaunten Geschäftsinhabern will man für größtmögliche festliche Stimmung sorgen. Corinna Chateaubourg

Die Unternehmer*innen vom Überseeboulevard sagen, was ist

Janina Jennison,  Geschäftsführerin „Wildes Fräulein“: „Wir sind wie viele auch auf To-go umgestiegen. Man kann bei uns warme Speisen und Desserts spontan abholen – oder auch vorbestellen und abholen. Besonders unser Glühweinstand freut die Gäste, um bei dem dieses Jahr reduzierten Ambiente auf dem Überseeboulevard doch noch ein Stück Weihnachtsmarktfeeling beim Spazierengehen zu ermöglichen. 
Passend zum Kaiserschmarrn To-go.“ © Privat
Janina Jennison, Geschäftsführerin „Wildes Fräulein“: „Wir sind wie viele auch auf To-go umgestiegen. Man kann bei uns warme Speisen und Desserts spontan abholen – oder auch vorbestellen und abholen. Besonders unser Glühweinstand freut die Gäste, um bei dem dieses Jahr reduzierten Ambiente auf dem Überseeboulevard doch noch ein Stück Weihnachtsmarktfeeling beim Spazierengehen zu ermöglichen. Passend zum Kaiserschmarrn To-go.“ © Privat
Nils Kuprat, 
Geschäftsführer PRIME TIME fitness: „Wenn unsere Mitglieder nicht zu uns reinkommen dürfen, kommen wir zu ihnen heraus und nach Hause. Wir haben ein großes Angebot an Online- und Outdoor-Training geschaffen. Vor allem das Outdoor-Personal-Training wird sehr gut angenommen. Einfach abschließen und alle Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken ist mir zu einfach. Wir sind ein Studio, das durch seine Mitglieder lebt. Wir haben uns mit der Eröffnung vor drei Jahren verpflichtet, dass wir alles tun werden, damit unsere Mitglieder ihre Trainingsziele bei uns erreichen.  Die zweite Schließung pünktlich zu unserem 
3-jährigen Bestehen trifft uns natürlich hart. Dennoch habe ich mich dafür ent­schieden, Unternehmer zu sein und nicht Unterlasser. So werden wir alles unternehmen, was möglich ist, um die HafenCity aktiv und fit zu halten.“ © Corinna Chateaubourg
Nils Kuprat, Geschäftsführer PRIME TIME fitness: „Wenn unsere Mitglieder nicht zu uns reinkommen dürfen, kommen wir zu ihnen heraus und nach Hause. Wir haben ein großes Angebot an Online- und Outdoor-Training geschaffen. Vor allem das Outdoor-Personal-Training wird sehr gut angenommen. Einfach abschließen und alle Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken ist mir zu einfach. Wir sind ein Studio, das durch seine Mitglieder lebt. Wir haben uns mit der Eröffnung vor drei Jahren verpflichtet, dass wir alles tun werden, damit unsere Mitglieder ihre Trainingsziele bei uns erreichen. Die zweite Schließung pünktlich zu unserem 3-jährigen Bestehen trifft uns natürlich hart. Dennoch habe ich mich dafür ent­schieden, Unternehmer zu sein und nicht Unterlasser. So werden wir alles unternehmen, was möglich ist, um die HafenCity aktiv und fit zu halten.“ © Corinna Chateaubourg
Caren Fieguth,  Filialdirektorin 
HafenCity, und ihr 
Stellvertreter 
Sebastian Hengelhaupt: „In diesem Jahr müssen wir leider auf Waffelbacken, Weihnachtsbaumschmücken durch Kinder und andere gesellige Aktionen verzichten. Wir werden aber in unseren beiden Filialen in der HafenCity das Beste geben, um mit entspannter und weihnachtlicher Atmosphäre, einem Baum und Dekoration jedem Gast die Adventszeit zu verschönern. Um Wege zu sparen, ist die Haspa auch telefonisch, per Mail, Chat und Video-Chat für ihre Kunden da. Und unser Girokonto HaspaJoker hilft sogar beim Tannenbaumkauf und mit Geschenk­ideen weiter." © Corinna Chateaubourg
Caren Fieguth, Filialdirektorin HafenCity, und ihr Stellvertreter Sebastian Hengelhaupt: „In diesem Jahr müssen wir leider auf Waffelbacken, Weihnachtsbaumschmücken durch Kinder und andere gesellige Aktionen verzichten. Wir werden aber in unseren beiden Filialen in der HafenCity das Beste geben, um mit entspannter und weihnachtlicher Atmosphäre, einem Baum und Dekoration jedem Gast die Adventszeit zu verschönern. Um Wege zu sparen, ist die Haspa auch telefonisch, per Mail, Chat und Video-Chat für ihre Kunden da. Und unser Girokonto HaspaJoker hilft sogar beim Tannenbaumkauf und mit Geschenk­ideen weiter.“ © Corinna Chateaubourg
Antonio „Toni“ Fabrizi, Inhaber „Club 20457“ und Bistro „Toni“: „Seit Mitte November bieten wir bereits Glühwein und Snacks To-go an und sind auf sehr große Zustimmung gestoßen. Für viele Gäste war es der erste Glühwein des Jahres und sie haben bei Weihnachtsliedern und der 
neuen festlichen Beleuchtung an der Osakaallee den Abend genossen. Es war ein Nachbarschaftstreff – 
natürlich mit Abstand. In der Adventszeit werden der Club 20457 und das Toni einen Mittagstisch To-go bis 16:30 Uhr anbieten. Ab 17 Uhr werden wir in dann unter den Arkaden der Osakaallee Glühwein verkaufen. Außerdem plane ich für Dezember noch einen Suppenstand für Obdachlose. Und was ist dieses Jahr in meinen Läden anders? Alles! Es gibt leider coronabedingt keine Veranstaltungen, keine Treffen und keinen Zugang für Gäste.“ © Karlsson Media
Antonio „Toni“ Fabrizi, Inhaber „Club 20457“ und Bistro „Toni“: „Seit Mitte November bieten wir bereits Glühwein und Snacks To-go an und sind auf sehr große Zustimmung gestoßen. Für viele Gäste war es der erste Glühwein des Jahres und sie haben bei Weihnachtsliedern und der neuen festlichen Beleuchtung an der Osakaallee den Abend genossen. Es war ein Nachbarschaftstreff – natürlich mit Abstand. In der Adventszeit werden der Club 20457 und das Toni einen Mittagstisch To-go bis 16:30 Uhr anbieten. Ab 17 Uhr werden wir in dann unter den Arkaden der Osakaallee Glühwein verkaufen. Außerdem plane ich für Dezember noch einen Suppenstand für Obdachlose. Und was ist dieses Jahr in meinen Läden anders? Alles! Es gibt leider coronabedingt keine Veranstaltungen, keine Treffen und keinen Zugang für Gäste.“ © Karlsson Media
Stefan Eckert,  Inhaber von StefanEckertDesign: „Natürlich werden die Adventswochenenden im etwas kleineren Kreis gefeiert und auch mit weit weniger vorweihnachtlichen Ritualen als sonst. Wir freuen uns trotzdem sehr auf die Zeit und werden das Beste daraus machen. Ohne Events werden wir unsere Kunden nur einzeln empfangen. Dabei werden wir versuchen, den tollen Flair unserer Präsentationen so gut wie möglich zu übertragen. Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir in der Adventszeit auch etwas Besonderes geplant. Das wird hier aber noch nicht verraten … Unser traditioneller Christmas-Cocktail kann leider in diesem Jahr nicht stattfinden. Wir hoffen, dass wir diesen tollen Event bald nachholen können.“ © StefanEckertDesign
Stefan Eckert, Inhaber von StefanEckertDesign: „Natürlich werden die Adventswochenenden im etwas kleineren Kreis gefeiert und auch mit weit weniger vorweihnachtlichen Ritualen als sonst. Wir freuen uns trotzdem sehr auf die Zeit und werden das Beste daraus machen. Ohne Events werden wir unsere Kunden nur einzeln empfangen. Dabei werden wir versuchen, den tollen Flair unserer Präsentationen so gut wie möglich zu übertragen. Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir in der Adventszeit auch etwas Besonderes geplant. Das wird hier aber noch nicht verraten … Unser traditioneller Christmas-Cocktail kann leider in diesem Jahr nicht stattfinden. Wir hoffen, dass wir diesen tollen Event bald nachholen können.“ © StefanEckertDesign
Lutz Kneissl,  Inhaber Hafen-Spezerei: „Ich fürchte, dass in diesem Jahr sehr wenige ­Menschen kommen werden, weil der Weihnachtsmarkt und die Lounge, die jedes Jahr von allen Hamburgern gut angenommen worden sind, fehlen. Wir hoffen zwar noch auf einige Weihnachtseinkäufer, aber im Prinzip ist Weihnachten 2020 für uns 
komplett ­verhagelt. Dabei könnte man hier schön ­shoppen ­gehen, da die Läden klein und individuell sind, und man in der Regel viel Platz und Abstand hat. Da die Kontaktbeschränkungen noch bis kurz vor Weihnachten gelten, kommen zurzeit einfach viel zu wenig Menschen in die HafenCity.“ © Corinna Chateaubourg
Lutz Kneissl, Inhaber Hafen-Spezerei: „Ich fürchte, dass in diesem Jahr sehr wenige ­Menschen kommen werden, weil der Weihnachtsmarkt und die Lounge, die jedes Jahr von allen Hamburgern gut angenommen worden sind, fehlen. Wir hoffen zwar noch auf einige Weihnachtseinkäufer, aber im Prinzip ist Weihnachten 2020 für uns komplett ­verhagelt. Dabei könnte man hier schön ­shoppen ­gehen, da die Läden klein und individuell sind, und man in der Regel viel Platz und Abstand hat. Da die Kontaktbeschränkungen noch bis kurz vor Weihnachten gelten, kommen zurzeit einfach viel zu wenig Menschen in die HafenCity.“ © Corinna Chateaubourg

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