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AG Kultur: Ein Stadtteilzentrum für alle!

Quartiersinitiative. Im Netzwerk HafenCity e.V. hat sich am Donnerstag, 11. Mai, die AG Kultur gegründet. In einem lebendigen Workshop wurde sich im Atelier3 Punkt u.a. darüber ausgetauscht, welche Kulturangebote in der HafenCity eigentlich alle Beteiligten nutzen und was für Kulturangebote Ihnen in der HafenCity heute vor allem: fehlen

Am Donnerstagabend, 11. Mai, hat sich im Netzwerk HafenCity e.V. die AG Kultur gegründet. In einem ersten lebendigen Workshop wurde sich im Atelier3 Punkt von Designerin Matilde Frank ausgetauscht, welche Kulturangebote in der HafenCity eigentlich alle Beteiligten nutzen und was für Kulturangebote Ihnen in der HafenCity heute vor allem fehlen. Dabei wurde festgestellt, dass es heute kaum einen lebendigen Austausch zwischen einzelnen Kulturangeboten in der HafenCity, einzelnen Straßenzügen (Galerien) oder Quartieren (Lohsepark) oder etwa dem Oberhafenquartier gibt. Allen fehlte es zurzeit an einem Kulturnetzwerk in der HafenCity, an einem regelmäßigen Austausch von Künstler:innen, Kulturschaffenden, Ateliersuchenden etc. Deshalb will die AG Kultur des Netzwerks HafenCity einen zentralen Standort für Stadtteilkultur in der HafenCity suchen, an dem sich alle Kunst, Kultur- und Musikinteressierten des Stadtteils treffen können, Ausstellungen und Aktionen organisieren können. Dafür können ungenutzte Erdgeschosslagen infrage kommen wie auch – großer Favorit unter den Teilnehmer:innen! – zum Beispiel eine temporäre Nutzung des Schuppens 29 auf dem Baakenhöft infrage kommen.
Foto oben: Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH: „Der Baakenhöft mit dem Schuppen 29 ist ein magischer Ort. Dort habe ich damals mit dem Thalia ­Theater im Zelt die Aufführung der ,Drei Musketiere‘ organisiert, hier hatte das Festival ,Theater der Welt‘ einen Spielort, und jüngst war dort die Klanginstallation ,other places‘ von Annika Kahrs zu hören, zu spüren und zu erleben.“ © Helge Mundt

Der Schuppen 29 ist insofern ein spannendes Thema, weil die SPD-Bürgerschaftsfraktion beschlossen hat, dass für die Nutzung des Grundstücks in den kommenden Jahren keine Entscheidung gefällt und keine Büro- und Wohntürme gebaut werden sollen. SPD-Bürgerschaftsfraktionschef Dirk Kienscherf in der HafenCity Zeitung im August 2022: „Inzwischen ist uns aber auch wichtig, dass man geeignete Areale im Zusammenspiel von Stadt, Initiativen und Anwohner:innen für temporäre Nutzungen entwickeln lässt – wie etwa das Grundstück im nördlichen Lohsepark, wo gerade die Kinderstadt stattgefunden hat. Oder eben auf dem Baakenhöft, der unter anderem mit dem Schuppen 29, in dem aktuell die Ausstellung „How to live in the echo of other places“ stattfindet, spannende Möglichkeiten hat. So eine Halle bietet tolle Chancen, das sich drumherum etwas Eigenes entwickeln kann, was zum Baakenhöft passt.“

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf auf dem obersten Deck des zweistöckigen „View Point“-Ausguckturms auf dem Baakenhöft. „Es gibt eine große Chance, dass sich die Innenstadt insgesamt mit der HafenCity zusammen gut entwickelt.“ © Catrin-Anja Eichinger
Dirk Kienscherf, Fraktionschef der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, auf dem obersten Deck des „View Point“ auf dem Baakenhöft: „Inzwischen ist uns aber auch wichtig, dass man geeignete Areale im Zusammenspiel von Stadt, Initiativen und Anwohner:innen für temporäre Nutzungen entwickeln lässt – wie etwa das Grundstück im nördlichen Lohsepark, wo gerade die Kinderstadt stattgefunden hat. Oder eben auf dem Baakenhöft, der unter anderem mit dem Schuppen 29, in dem aktuell die Ausstellung „How to live in the echo of other places“ stattfindet, spannende Möglichkeiten hat. So eine Halle bietet tolle Chancen, das sich drumherum etwas Eigenes entwickeln kann, was zum Baakenhöft passt.“ © Catrin-Anja Eichinger

Die Größe der Halle und ihre Unterteilbarkeit in verschiedene Nutzungen ohne Nachbarn zu „nerven“(Proberäume!) wie auch die „Ruppigkeit“ des Ortes mit dreiseitiger Wasserlage fasziniert alle Teilnehmer:innen in der AG Kultur. Auch die Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH (HCH), Theresa Twachtmann, sagte jüngst in der HafenCity Zeitung (März 2023): „Der Baakenhöft mit dem Schuppen 29 ist ein magischer Ort. Dort habe ich damals mit dem Thalia ­Theater im Zelt die Aufführung der ,Drei Musketiere‘ organisiert, hier hatte das Festival ,Theater der Welt‘ einen Spielort, und jüngst war dort die Klanginstallation ,other places‘ von Annika Kahrs zu hören, zu spüren und zu erleben.“

Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH über Kultur und Gesellschaft: „Worum es mir vor allem geht, ist, welche Rolle Kultur in unserer Gesellschaft spielt und wie wir diese Rolle – auch mithilfe von Stadtentwicklung – stärken und nutzen können. Die Aufgabe von Kunst ist es, gesellschaftliche Themen zu antizipieren, zu reflektieren und darüber einen Diskurs zu führen. Aber natürlich kann Kunst auch unterhalten und einfach nur Spaß machen. Für Kunst und Kultur gilt wie auch für unsere Gesellschaft: Vielfalt ist der Schlüssel zur Schönheit.“ © Catrin-Anja Eichinger

Die AG Kultur strebt Gespräche mit der HafenCity Hamburg GmbH an: über eine mögliche mehrjährige temporäre Nutzung von Schuppen 29 wie auch natürlich über andere alternative HafenCity-Orte für ein Stadtteil-Kulturzentrum. Neben attraktiven Erdgeschosslagen, wo etwa die HCH über die Nutzung entscheiden kann oder vielleicht auch private Erdgeschosslagen die zurzeit keine Nutzung erleben: Etwa die große Ladenfläche des früheren Meßmer Momentum Am Kaiserkai, die seit Jahren leer steht oder womöglich auch die zurzeit nicht genutzten sogenannten Kasematten unterhalb der Bahngleise gegenüber vom Deichtorplatz und den Deichtorhallen. Es ist kein leichter Weg, einen zentralen Kulturstandort für den Stadtteil HafenCity zu finden, doch mit Unterstützung wichtiger Immobilienentscheider im Quartier will die AG Kultur diese Herausforderung gerne angehen. „Wir informieren laufend weiter darüber“, sagt Wolfgang Timpe, Mitglied im Vorstand des Netzwerks HafenCity e.V. und zusammen mit der Designerin Matilde Frank Initiator der AG Kultur.

Außerdem hat die AG Kultur beschlossen, auf dem diesjährigen Nachbarschaftssommerfest 2023 des Netzwerks HafenCity eine Ausstellung von selbst gemalten Bildern der Kinder von den Schulen der HafenCity aus den kommenden Wochen zu unterstützen. Das Thema lautet: „Mein Ort in der HafenCity – Traumort, Lieblingsort, Geheimort“ und die Ergebnisse werden auf dem Netzwerk-Sommerfest am 8. Juli 2023, ab 14 Uhr, auf dem Festgelände im Lohsepark präsentiert. Eine Jury, u.a. Mitglieder der AG Kultur, wird auf dem Fest einen Ausstellungsrundgang machen und die drei spannendsten Bilder auszeichnen und attraktive Preise vergeben.

Nach lebendiger 3-Stunden-Premieren-Sitzung der AG Kultur stellte sich der am Schluss verbliebene harte Kern des Premierentreffens dem Fotografen: die HafenCity-Nachbarn Silke Mittelstädt (Kunstpädagogin; v.l.n.r.), Wolfgang Timpe (Journalist), Matilde Frank (Designerin), Klaus Lübke (Steuerfachgehilfe), Sigrun Mast (Anwältin) und Siegfried Wagner (Key Account Manager). © Toshiki Yabushita

Ferner wird die AG Kultur sich Zug um Zug schlau machen, was es alles an erfolgreichen Kulturaktivitäten und Kulturstandorten in der direkten Nachbarschaft gibt. Am Donnerstag, 22. Juni, wird die AG Kultur die „Honigfabrik“ in Wilhelmsburg besuchen und sich von der Honigfabrik-Verantwortlichen Brigitte Schulz den Ort und das Erfolgsrezept des Stadtteil-Kulturortes erläutern lassen.

Also: Getreu dem selbstbewussten Netzwerk-Motto „Wir sind die HafenCity!“ wollen wir als AG Kultur mit dazu beitragen, dass unser Quartier immer lebendiger wird und ein immer stärkerer Zusammenhalt entsteht. Apropos: Allen Teilnehmer:innen der Premierensitzung fehlte u.a. die klassische „Eckkneipe“, an der sich die Nachbarschaft auf einen Drink, einen Klönschnack oder die vielen jungen Familien zum After-Work unkompliziert bei moderaten Preisen treffen können. Auch das können wir uns im Schuppen 29 (indoor/outdoor) vorstellen. Wer jetzt Lust bekommen hat mitzumachen, bitte einfach eine E-Mail an buero@netzwerk-hafencity.de. Und natürlich veröffentlichen wir hier weiter alle Ideen und Aktivitäten.

Im Gespräch mit der HafenCity Zeitung hat HCH-Geschäftsführerin Theresa Twachtmann auch noch erläutert, warum für sie Kultur im gesellschaftlichen (Stadt-)Leben eine zentrale Bedeutung hat: „Worum es mir vor allem geht, ist, welche Rolle Kultur in unserer Gesellschaft spielt und wie wir diese Rolle – auch mithilfe von Stadtentwicklung – stärken und nutzen können. Die Aufgabe von Kunst ist es, gesellschaftliche Themen zu antizipieren, zu reflektieren und darüber einen Diskurs zu führen. Aber natürlich kann Kunst auch unterhalten und einfach nur Spaß machen. Für Kunst und Kultur gilt wie auch für unsere Gesellschaft: Vielfalt ist der Schlüssel zur Schönheit.“ Was immer auch an welchem Ort aus künftigen Ideen und Projekten der AG Kultur im Netzwerk HafenCity werden mag, Vielfalt, Schönheit und Debatten mit Kulturschaffenden und engagierten Anwohner:innen der HafenCity können die HafenCity reicher machen. Wolfgang Timpe

INFO Das nächste Treffen der AG Kultur findet am Do., 15. Juni, 18 Uhr, im Forum StadtLandKunst, Am Sandtorpark 12, statt.  

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