Sie kennen das sicher auch aus Ihrem Berufsleben. Wenn man zu zweit in Verhandlungen sein Gegenüber unter Druck setzen will, macht man das „Good Guy, Bad Guy“-Spiel, das alte weiße Männer ebenso beherrschen wie auch karriereorientierte Work-Life-Balance-Vertreter der Generation Z. Die machen das nur nicht mehr in Präsenz, sondern digital vom Homeoffice aus: Der eine im Duett fordert via Monitor Unverschämtes, und der andere besänftigt, und am Ende hat man im Erfolgsfall doppelt so viel erreicht, wie zuerst möglich schien. 

Gibt’s doch anno 2024 nicht mehr, sagen Sie? Gibt es nach wie vor. Und wer gewinnt? Diejenigen, die am gelassensten bleiben und eine zähe Kondition besitzen – wie Investor Unibail-Rodamco-Westfield und sein neues Überseequartier Süd. Kein Monat verging in den letzten zehn  Jahren, in dem nicht angesichts von Corona oder Zinsen- und Baukrisen über die mögliche Insolvenz des Investors spekuliert wurde. Oder wenn die Ewigskeptischen (ja, ja, beim Elbtower behielten sie recht), die sich wie Dracula am Blut vom Nektar des Pessimismus ernähren, den Untergang des Stadtteils HafenCity mit Shopping-Center-Riesenruine an die Horrorwand malten. 
(Foto oben: Osterlämmer 2024 auf den Elbdeichen. © Frank Bründel | www.citynewstv.de)

Und nun? Stand heute eröffnet am 25. April das Westfield Hamburg-Überseequartier seine schöne neue Shopping-, Gastro-, Wohn- und Erlebniswelt. Ja klar, man weiß nicht so genau, wie es wirklich wird, halt auch ein wenig Großstadtabenteuer. Schön! Und passend zum Osterfest zupfen wir, schlauer als die Verhandlungszocker hier vom Anfang, wie beim Gänseblümchenspiel („sie liebt mich, sie liebt mich nicht“) die weißen Blütenblätter, denn wir kennen ja schon das Ergebnis: Sie eröffnen. Willkommen Ostern 2024 und der Neuanfang! Wolfgang Timpe (Foto: Erol Gurian)

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Wolfgang Timpe lebt seit 2005 in der HafenCity. timpe@hafencityzeitung.com