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Elbphilharmonie, 2018: Das gläserne Jetztzeit-Wahrzeichen Elbphilharmonie kontert mit seiner gläsernen Fassade als ­Wellensymphonie die gnadenlose Sachlichkeit des einfachen roten Lagerhaus-Backsteinsockels des früheren Kaispeicher A. © Architekturbüro: Herzog & de Meuron, Basel, Schweiz; Foto: Maxim Schulz
Glanzstücke

Die neue Open-Art-Ausstellung präsentiert auf dem Überseeboulevard über -40 Sieger aus 25 Jahren BDA Hamburg Architektur Preis – ab 14. September

Was wäre Paris ohne die Seine und seine Passagen, Parks, Boulevards und Platzensembles wie etwa den Place des Voges von 1612 mit seiner einzigartigen, streng geometrischen Gebäudeeinfassung im Quartier Le Marais. Und, quasi im Gegenschnitt dazu, das singuläre Kunst- und Kulturzentrum Centre Pompidou von 1977, das inmitten der historischen Stadthauskultur im Herzen von Paris eine Bauskulptur platzierte, dessen Tragwerk und Röhren der Gebäudetechnik wie eine Skulptur um das Gebäude nach außen gelegt wurden –  auch in strenger geometrischer Anordnung und Linienführung. Gegensätze ziehen sich an und bilden Charakter. 
Bild oben: Elbphilharmonie, 2018: Das gläserne Jetztzeit-Wahrzeichen Elbphilharmonie kontert mit seiner gläsernen Fassade als ­Wellensymphonie die gnadenlose Sachlichkeit des einfachen roten Lagerhaus-Backsteinsockels des früheren Kaispeicher A. © Architekturbüro: Herzog & de Meuron, Basel, Schweiz; Foto: Maxim Schulz

Großmarkt Theater Pavillon, 2020:  Den Großmarkt Theater Pavillon prägt eine moderne Übersetzung der historisch geschwungenen Hallenarchitektur in ein den Linienschwung mitnehmendes UFO-Scheiben-Gebäude. © Architekturbüro: Carmody Groarke, London; Foto: Johan Dehlin
Großmarkt Theater Pavillon, 2020: Den Großmarkt Theater Pavillon prägt eine moderne Übersetzung der historisch geschwungenen Hallenarchitektur in ein den Linienschwung mitnehmendes UFO-Scheiben-Gebäude. © Architekturbüro: Carmody Groarke, London; Foto: Johan Dehlin

Was wäre Hamburg ohne die Elbe und seine Parks, Plätze, Kirchtürme, Speicherstadt und das Kontorhausviertel wie zum Beispiel mit der Architekturikone Chilehaus von 1924 mit seiner klassisch- strengen Linienführung und der architektonisch-maritimen Idee eines nachempfundenen Schiffsbugs, einem städtebaulichen Symbol des Backsteinexpressionismus. Und, quasi im Gegenschnitt dazu, das gläserne Jetztzeit-Wahrzeichen Hamburgs, die 2017 eingeweihte Elbphilharmonie, eine architektonische Wellensymphonie auf dem schlichtesten Lagerhaus-Rotbacksteinsockel, dem Kaispeicher A von 1963, der an gnadenloser Einfachheit und funktioneller Sachlichkeit nicht zu überbieten ist. Hier die radikale Sachlichkeit eines Zweckbaus des Architekten Kallmorgen, dort die unikathafte Elbphilharmonie-Eleganz gewölbter und geschwungener Glasfassaden und Dachgestaltung der Schweizer Architekten Herzog de Meuron. Gegensätzen ziehen sich und schaffen architektonische Stadtkultur – in einem Gebäude 

Bürohaus Dockland, 2008: Das Dockland wetteifert mit seiner glasklaren Symmetrie und der vom Hafenwind verwehten schrägen Bürogebäude-Skulptur abstrakt mit den ein- und ausfahrenden Elbschiffen. © Architekturbüro: BRT Architekten, Hamburg; Foto: Jörg Hempel
Bürohaus Dockland, 2008: Das Dockland wetteifert mit seiner glasklaren Symmetrie und der vom Hafenwind verwehten schrägen Bürogebäude-Skulptur abstrakt mit den ein- und ausfahrenden Elbschiffen. © Architekturbüro: BRT Architekten, Hamburg; Foto: Jörg Hempel

Kein Wunder, dass 2018 die Elbphilharmonie vom Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) mit dem BDA Hamburg Architektur Preis ausgezeichnet wurde. Alle zwei Jahre werden die herausragendsten neuen Bauwerke in Hamburg damit ausgezeichnet.  Zum 25. Jubiläum präsentiert das nördlichen Überseequartier in Kooperation mit dem BDA auf dem Überseeboulevard die Siegerbauten der vergangenen Preisverleihungen. Die neue 24. Open-Art-Ausstellung auf dem Überseeboulevard „Ausgezeichnet! 25 Jahre BDA Hamburg Architektur Preis 1996-2021“ präsentiert ab 14. September mehr als 40 ausgezeichnete Bauwerke und die jeweiligen Jurybegründungen.

Ensemble am Alten Hafenamt, 2016: Spannungsreiches Wechselspiel von historisch-klassischem Backsteingebäude mit den tanzenden Dachlinien des Ausstellungspavillons mit dem Hafenamtdach und dem Hochhaus-Kontrast.	© Architekturbüro: BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG, Julia B. Bolles-Wilson, Peter L. Wilson, Münster; Foto: Christian Richters
Ensemble am Alten Hafenamt, 2016: Spannungsreiches Wechselspiel von historisch-klassischem Backsteingebäude mit den tanzenden Dachlinien des Ausstellungspavillons mit dem Hafenamtdach und dem Hochhaus-Kontrast. © Architekturbüro: BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG, Julia B. Bolles-Wilson, Peter L. Wilson, Münster; Foto: Christian Richters

Darunter sind neben der Elbphilharmonie unter anderen das legendäre Bürogebäude Dockland von 2008 des Hamburger Architekten Hadi Teherani, das überraschende Neubauensemble mit dem Cinnamon-Tower um das historische Alte Hafenamt von 2016 des Architekturbüros Bolles+Wilson aus Münster oder– ein kleines Juwel inmitten des lärmenden Großmarktalltags – der Großmarkt Theater Pavillon von 2020 des Architekturbüros Carmody Groarke aus London. Während das Dockland mit seiner glasklaren Symmetrie und der vom Wind verwehten schrägen Bürogebäudeskulptur abstrakt mit den ein- und ausfahrenden Elbeschiffen wetteifert, bildet der Großmarkt Theater Pavillon eine moderne Übersetzung der historisch geschwungenen Hallenarchitektur des Großmarkts in ein den Linienschwung mitnehmenden UFO-Scheiben-Gebäude. 

Der BDA, der sein 25-jähriges Jubiläum des BDA Hamburg Architektur Preises feiert, will Baukultur-Debatten anzetteln. „Jeder der gezeigten Gewinnerbauten veranschaulicht nicht nur eindrücklich den architektonischen Ausdruck seiner Zeit, sondern ist auch beispielgebend für die vorrangigen Bauaufgaben seiner Entstehungszeit“, so Finn Warncke, 1. Vorsitzender des BDA Hamburg. Wolfgang Timpe

INFO I: Mehr Informationen über den Überseeboulevard finden Sie unter: www.überseequartier-nord.de

INFO II: Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA ist der älteste Fachverband freiberuflich tätiger Architekt:innen in Deutschland. Er bekennt sich zur Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten Planung für eine lebenswerte, gebaute Umwelt. Ein weiteres Anliegen des BDA ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Baukultur zu sensibilisieren. Mehr Informationen finden Sie unter: www.bda-hamburg.de

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