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Mitinitiator Pastor Frank Engelbrecht von der Hauptkirche St. Katharinen: „Wir zeigen, was möglich ist, wenn wir den Verkehrsraum mutig und gemeinschaftlich mal anders nutzen als zum Parken und Durchfahren.“ © Hartmut Gerbsch
Grüne Stadt

Heute grüner PARK(ing) Day, morgen kreativ gestaltete Straßenstilllegung rund um die St.Katharinen-Kirche mit der Wochenendaktion „Die Altstadtküste atmet – AUF“. Die Rückeroberung der Straße durch die Anwohner gewinnt an Zuspruch und Ideen – auch aus Anlass der Klimawoche vom 20.-27. September

„Wir alle haben ein Ziel: dass die Stadt zusammenwächst. Auf den Straßen und mit den Menschen hier im Herzen Hamburgs. Dafür gehen wir auf die Plätze! Wir zeigen, was möglich ist, wenn wir den Verkehrsraum mutig und gemeinschaftlich mal anders nutzen als zum Parken und Durchfahren,“ sagt Pastor Frank Engelbrecht von der Hauptkirche St. Katharinen. Der Hansdampf in allen nachhaltigen Stadtteildebatten und der Zusammenschluss von u.a. Hauptkirche St. Katharinen, Altstadt für Alle, ArchitekturSalon AIT, PIA Netzwerk e.V. Planerinnen-Ingenieurinnen-Architektinnen oder neben Anwohner*innen von Altstadt/Cremon, Deutscher Fahrradclub e.V. (ADFC), Architektur und Landschaft HafenCity Universität wie auch Baugenossenschaften, u.a. Genossenschaft Gröninger Hof e.G. i.G. Ein breites Bündnis von Anwohner*innen, Kreativen und prominenten Stadtstimmen aus der Altstadt und dem Nachbarn HafenCity.

Foto oben: Mitinitiator Pastor Frank Engelbrecht von der Hauptkirche St. Katharinen: „Wir zeigen, was möglich ist, wenn wir den Verkehrsraum mutig und gemeinschaftlich mal anders nutzen als zum Parken und Durchfahren.“ © Hartmut Gerbsch

„Die Altstadtküste atmet – AUF!“ heißt die Losung des Aktionswochenendes zu dem Initiator*innen sich auch schönstes Sonnenwetter ausgesucht haben. Von Samstagmorgen, 19. September, bis Sonntagabend, 20. September 2020, wird u.a. die Straße „Bei den Mühren“ entlang des Zollkanals gesperrt und die Altstadtküste südlich der Katharinenkirche soll sich in einen erlebbaren Stadtraum für alle verwandeln. An diesem Wochenende ist der Straßenverlauf am Zollkanal im Bereich Mattentwiete bis Brandstwiete für den Autoverkehr gesperrt. Die Aktion will – wie der heutige bundesweite PARK(ing) Day, an dem auch an Shanghaiallee und Lohsepark in der HafenCity Parkraum für Autos kreativ neu bewirtschaftet wurde – den Blick auf den öffentlichen Raum lenken und Möglichkeiten für Kultur, Spiel, Musik, einen Anwohnerflohmarkt und einen Open-Air-Jugendgottesdienst schaffen – und für viel Diskussion über die Zukunft unserer Stadt und darüber, wie wir miteinander leben wollen, initiieren.

Architektin Kristina macht: „Wir organisieren zahlreiche Ausstellungen sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um die Baukultur, die zum Dialog über die Zukunft der Stadt anregen, und spüren immer wieder, wie der Verkehr uns isoliert und die Potenziale des öffentlichen Raums hier und an anderen Stellen für die Stadt und die Menschen nicht genutzt und erlebbar gemacht werden.“ © Hartmut Gerbsch
Architektin Kristina macht: „Wir organisieren zahlreiche Ausstellungen sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um die Baukultur, die zum Dialog über die Zukunft der Stadt anregen, und spüren immer wieder, wie der Verkehr uns isoliert und die Potenziale des öffentlichen Raums hier und an anderen Stellen für die Stadt und die Menschen nicht genutzt und erlebbar gemacht werden.“ © Hartmut Gerbsch

Die Aktion „Die Altstadtküste atmet – AUF“ und ihre vielfältige Gemeinschaft von engagierten Privatpersonen und Institutionen aus der Hamburger Altstadt will die AnwohnerInnen und BesucherInnen einladen, die Straße in diesem historischen Teil Hamburgs als öffentlichen Raum und Bindeglied samt Geschichte zu erleben statt als Barriere aus Verkehr, Lärm und Hektik.“ Die Altstadt ist im Bereich des Katharinenviertels von Hauptverkehrsstraßen eingeschlossen: Im Norden trennt sie die Willy-Brandt-Straße von der Innenstadt, im Süden grenzt der größtenteils mehrspurige Straßenverlauf an der Hochwasserschutzanlage das historische Quartier von Speicherstadt und HafenCity ab.

„Der öffentliche Raum ist hier normalerweise dem Verkehr vorbehalten“, sagt Kristina Bacht, Leiterin des AIT-ArchitekturSalons, der seine Ausstellungsräume unmittelbar am Straßenverlauf hat. „Wir organisieren zahlreiche Ausstellungen sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um die Baukultur, die zum Dialog über die Zukunft der Stadt anregen, und spüren immer wieder, wie der Verkehr uns isoliert und die Potenziale des öffentlichen Raums hier und an anderen Stellen für die Stadt und die Menschen nicht genutzt und erlebbar gemacht werden.“ Zusammen mit dem renommierten Architekten und Stadtplaner Michael Ziller will sie in den Tagen der Straßensperrung zur Diskussion anregen. Nacht: „Wir beurteilen Räume und Gebäude hauptsächlich über unser gewohntes Sehen. Doch für das Wohlgefühl zwischen den Häusern sind alle Sinne einzubeziehen. Wieviel wohler fühlen wir uns, wenn Geräusche und Gerüche unsere Sinne positiv anregen? Welche Qualitäten der Raum zwischen Häusern ohne den gewohnten Pkw-Verkehr für die Sinne entfaltet, erleben wir an dem Wochenende.“

Noch einmal anders schaut Hartmut Gerbsch auf den Stadtteil. Der Künstler und Anwohner: „Die Altstadt hat sich noch nicht wieder erholt vom Krieg und der autogerechten Nachkriegsstadt. Ich bin seit 30 Jahren engagiert für eine lebendige und lebenswerte Altstadt/Cremoninsel und möchte zeigen, wie schön diese Straße durch Verkehrsberuhigung für alle sein kann“, sagt der 57-Jährige. Er organisiert mit Nachbar*innen das Anwohnerfest unter dem Motto „Die Straße ist unser Wohnzimmer!“ Gerbsch: „Endlich wohnen wieder mehr junge Familien in der Altstadt und etwas kommt in Bewegung. Dieses Potenzial müssen wir nutzen, damit sich für die nachfolgenden Generationen die Lebensbedingungen hier verbessern.“ Wolfgang Timpe

INFO über geplante Aktionen

Samstag, 19. September 2020, 11-17 Uhr: Anwohner-Flohmarkt; Ort: Straßenraum und Parkbuchten zwischen Reimerstwiete und Steckelhörn sowie
im Grimm und auf dem Platz am Grimm nördlich von St. Katharinen
• Samstag, 19. September 2020, 13-16 Uhr: Open-Air-Stadtworkshop „Sinnlichkeit … Hören und Riechen der Stadt“ mit dem Architekten und
Stadtplaner Michael Ziller (https://zillerplus.de), Oberbaudirektor Franz-Josef Höing (angefragt), Reiner Nagel, Leiter der Bundesstiftung Baukultur
sowie weiteren ExpertInnen aus Architektur und Stadtplanung. Darin enthalten ist ein Konzert aus den Türen und Fenstern der gegenüberliegenden
Speicherstadt. Ort: Straßenraum vor dem AIT- ArchitekturSalon, Bei den Mühren 70; Anmeldung unter hamburg@ait-architektursalon.de
• Samstag, 19. September 2020, 18-20 Uhr: Kultur-Programm klub.k; Künstler: Phil Siemers / Support: Julian LeBen; Tickets: EURO 8,-, VVK bei
http://TixforGigs.com, Stichwort „Phil Siemers“; für Kinder ist der Eintritt frei (bei Anmeldung unter anne@klub-k.de); Ort: Bühne am Katharinenkirchhof
• Sonntag, 20. September 2020, 11-13 Uhr: Gottesdienst in St. Katharinen; Ort: Katharinenkirche und Katharinenkirchhof; Predigt: Hauptpastorin und
Pröpstin Dr. Ulrike Murmann
• Sonntag, 20. September 2020, 17-19 Uhr: „Vorsicht – hier wird an die Zukunft geglaubt!“; Open-Air-Gottesdienst zur Eröffnung der Klimawoche; Ort:
Bühne am Katharinenkirchhof; Anmeldung wegen Corona erbeten unter http://www.katharinen-hamburg.de
• Samstag, 19.9., bis Sonntag, 20.09.: „Offene Werkstatt Gröninger Hof“, mit der Genossenschaft Gröninger Hof eG iGr. (http://www.groeninger-hof.de)
und dem Kollektiv LU’UM (http://www.luum.xyz) – 10-18 Uhr
• Samstag, 19. September bis Sonntag, 27. September 2020: „PIA PERSPEKTIVEN – Gemeinsam Zukunft gestalten – 20 Jahre PIA e.V.“, Planerinnen, Architektinnen und Ingenieurinnen Netzwerk: Gestaltung des Katharinenkirchhofs mit Grünskulpturen und Lichtinstallationen, Initiatoren und Förderer

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