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»Soziale Stadtentwicklung“

Nachbarschaft. Grundstückseigentümer, Initiativen und Mitglieder des neu gegründeten Vereins „Quartiersmanagement HafenCity“ starten Ende 2023 mit den Gemeinschaftshäusern

Die HafenCity wird immer mehr Stadtteil. Was lange währt, kommt jetzt Ende des Jahres. „Der Stadtteil bekommt ein Quartiersmanagement als soziale Anlauf­stelle und ein Impulsgeber im Stadtteil“, sagt Susanne Bühler, Pressesprecherin der HafenCity Hamburg GmbH (HCH). „Die HafenCity als junger, stetig wachsender Stadtteil mit aktuell rund 8.000 Bewohner:innen in circa 4.000 Haushalten sowie unterschiedlichen ansässigen Unternehmen und Institutionen unterscheide sich deutlich“, so die Pressesprecherin, „von einer über viele Jahrzehnte gewachsenen Nachbarschaft. Schon früh wurde im Rahmen der Entwicklung der HafenCity erkannt, dass es aktiver Angebote für soziokulturelle Teilhabe bedarf, um die Gemeinschaft fördernde Strukturen zu schaffen.“
Foto oben: Die Visualisierung des künftigen Gemeinschaftshauses im Baakenpark. Netzwerk-HafenCity-Vorsitzender Sebastian Baller zum Prozess der Leitlinien des Quartiersmanagements: „Während der Workshops war großes Interesse am Quartiersmanagement aus dem Stadtteil zu spüren. Die Themen waren vielfältig – wie unser Stadtteil.“ © ARGE Hoffmann Schlüter Zeh

HCH-Geschäftsführer Dr. Andreas Kleinau: „Der Verein Quartiersmanagement HafenCity ist die Vision einer auf Teilhabe ausgerichteten HafenCity.“ © Catrin-Anja Eichinger

Diese Strukturen sollen, so wünschen sich das die Initiatoren der HafenCity Hamburg GmbH und Teilnehmer:innen eines aufwendigen Beteiligungsverfahrens mit Anwohner:innen und Stadtteilinitiativen wie zum Beispiel dem Netzwerk HafenCity e.V. (NWHC), aus dem Stadtteil heraus entstehen und von den Menschen, Unternehmen und Institutionen aus der HafenCity getragen werden. Sebastian Baller, Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins Netzwerk HafenCity und Teilnehmer der Workshops zum Quartiersmanagement: „Während der Workshops war großes Interesse am Quartiersmanagement aus dem Stadtteil zu spüren. Die Themen waren vielfältig – wie unser Stadtteil.“

Als institutionelle Verankerung dieses Gedankens wurde am 12. September 2023 der Verein „Quartiersmanagement HafenCity“ feierlich gegründet. Zukünftig wird ein Quartiersmanagement als Anlaufstelle im Stadtteil fungieren, sich um den Betrieb der Gemeinschaftshäuser kümmern und zusammen mit den zukünftigen Mitgliedern die genannten Ziele fördern. Der Verein steht sämtlichen Menschen und Organisationen offen, die in der HafenCity leben, arbeiten oder ein berechtigtes Interesse an der sozialen Entwicklung der HafenCity haben. „Zum nächstmöglichen Zeitpunkt“, so die HafenCity Hamburg GmbH, „soll die Geschäftsstelle des Vereins besetzt werden: Eine Stellenausschreibung für zwei Geschäftsstellenleitungen ist ab sofort ausgeschrieben. Im Rahmen dreier gesonderter Informationsveranstaltungen Anfang November können sich die unterschiedlichen Interessengruppen im Stadtteil über die Auf­gaben, Handlungsfelder und Ziele des Quartiersmanagements HafenCity umfassend informieren und erfahren, in welcher Form sie sich aktiv einbringen können.“

Sebastian Baller, Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins Netzwerk HafenCity e.V. zur Idee des Quartiersmanagements (QM): „Wir hoffen, dass die an das Quartiersmanagement verknüpften Erwartungen in Erfüllung gehen und unterstützen als Nachbarschaftsverein (und Gründungsmitglied des QM) konstruktiv diese neue Art einer sozialen und gemeinwohlorientierten Stadteilentwicklung..“ © Privat

Gute Nachbarschaften und ein gelungenes Gemeinwesen entwickeln sich nicht von allein: Sie benötigen Begegnung, Austausch und Teilhabe – und sie brauchen Menschen, die sich dafür engagieren. Zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts hat sich seit Ende der Neunzigerjahre in Deutschland das Instrument „Quartiersmanagement“ etabliert und ist in vielen Städten aktiv. Zum Jahresende wird auch die HafenCity über ein eigenes Quartiersmanagement verfügen: Es will sogenannte niedrigschwellige Angebote schaffen und „die Bewohnerschaft, die ansässigen Gewerbetreibenden, die quartiersbezogenen Einrichtungen und Initiativen sowie weitere Interessierte des Stadtteils vernetzen und aktivieren“, und so allen die Möglichkeit geben, sich zu engagieren und ihren unterschiedlichen Anliegen Gehör zu verschaffen.

Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Mit der Vereinsgründung des ,Quartiersmanagements HafenCity‘ ebnen wir jetzt den Weg für eine innovative Idee, die vor rund zehn Jahren geboren wurde: Die Vision einer auf Gemeinschaft, Gemeinwohl und sozialer Teilhabe ausgerich­teten HafenCity soll Wirklichkeit werden. Das Besondere daran ist, dass sich der Verein und sein zukünftiges Wirken eigenständig und vollständig aus Mitgliedsbeiträgen finanziert und damit ohne öffentliche Gelder auskommen wird. Sichergestellt wurde dies durch die Bereitschaft vieler Grundstückseigentümer, diese Idee auch materiell zu fördern. Ich bin davon überzeugt, dass das Quartiersmanagement das gesellschaftliche Miteinander im Stadtteil beständig stärken wird.“

Die Visualisierung des Gemeinschafshauses im Grasbrookpark am Abenteuerspielplatz. HCH-Chef Dr. Andreas Kleinau, über die Vereinsidee Quartiersmanagement: „Die Vision einer auf Gemeinschaft, Gemeinwohl und sozialer Teilhabe ausgerichteten HafenCity soll Wirklichkeit werden. Das Besondere daran ist, dass sich der Verein und sein zukünftiges Wirken eigenständig und vollständig aus Mitgliedsbeiträgen finanziert und damit ohne öffentliche Gelder auskommen wird.“ © ARGE Hoffmann Schlüter Zeh

Ziel des Vereins ist es unter anderem, dauerhaft zu einer nachbarschaftlichen, inklusiven und lebendigen HafenCity beizutragen. Zur Verwirklichung dieses Zwecks übernimmt der Verein auch die Organisation des operativen Quartiersmanagements. Weiterhin gehört dazu zukünftig auch der Betrieb der beiden Gemeinschaftshäuser im Grasbrookpark und im Baakenpark, die sich in der Endphase des Baus befinden. Dabei soll die Geschäftsstelle des Vereins den „Prozess des Quartiersmanagements HafenCity steuern“ und durch „verbindliche Organisation“ und ein „leistungsfähiges Finanzmanagement“, so die HCH, die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Zweck und Aufgaben des Vereins erfüllt werden.

Der Verein finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen. Eigentümer:innen von Grundstücken in der HafenCity haben sich mit ihrem jeweiligen Kauf verpflichtet, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Alle Personen aus den anderen Interessengruppen können für einen geringen Betrag ebenfalls Mitglied im Verein werden und sich so aktiv einbringen.

Was sind die Ziele, Aufgaben und Handlungsfelder des Quartiersmanagements HafenCity? Wie sieht die Organisationsstruktur aus, wie kann man Mitglied im Verein werden? Und wie werden die Bedürfnisse der unterschiedlichen Interessengruppen berücksichtigt? Diese Fragen sollen unter anderem in drei von der HCH organisierten Informationsveranstaltungen beantwortet werden. Diese richten sich ausschließlich an Anwohner:innen, Gewerbetreibende und stadtteilbezogene Einrichtungen in der HafenCity, die gesondert zu den Veranstaltungen eingeladen werden sollen. 

Noch einmal Netzwerk-Vorsitzender Sebastian Baller zum geplanten Start Ende 2023: „Wir hoffen, dass die an das Quartiersmanagement geknüpften Erwartungen in Erfüllung gehen, und unterstützen als Nachbarschaftsverein und Gründungsmitglied des Quartiersmanagements konstruktiv diese neue Art einer sozialen und gemeinwohlorientierten Stadtteilentwicklung.“ Wolfgang Timpe

Info

Weitere Informationen über den Verein und die drei Infoveranstaltungen im November finden Sie unter: „Quartiers­management HafenCity“

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