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MS Stubnitz: »Endlich ist der Knoten geplatzt!«

Für die MS Stubnitz, das erfolgreiche Kulturschiff in der HafenCity, gibt es nach mehrmonatigen Verhandlungen mit Kulturbehörde & Co. eine neue Perspektive, einen neuen sicheren Liegeplatz und eine neue lärmreduzierte Gangway

Seine Freude und Erleichterung will Stefan Hangl, 42, überhaupt nicht verstecken: „Der Druck war hoch genug und so konnte der Knoten endlich platzen. Man musste handeln und alle Player waren zum Glück auch am Start.“ Stefan Hangl vom Vorstand des Kulturvereins auf dem Clubschiff „MS Stubnitz“ wirkt immer noch geflasht, dass mit Dr. Carsten Brosda (Kultursenator), Theresa Twachtmann (Geschäftsführerin HafenCity Hamburg GmbH), Ralf Neubauer (Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte) und Jens Meier (CEO HPA) das Musik- und Kultur Clubschiff MS Stubnitz gerettet und ein Liegeplatz vor den Elbbrücken gefunden werden konnte. „Wir müssen mit den ersten Kreuzfahrtschiffen von unserem temporären Standort am Cruise Center Baakenhöft noch einmal bis September 2023 an unseren alten Liegeplatz zurück – aber mit neuer, deutlich geräuschärmeren Gangway. Nur noch einen Sommer müssen wir mit unseren Nachbarn im Baakenhafen gemeinsam durchhalten, wobei immer nur ein sehr kleiner Teil immer wieder die Polizei gerufen hat. Wir geben unser Bestes“, so Stefan Hangl. Das fällt den Machern des Clubschiffs, das inzwischen eine internationale Adresse für Off-Live-Musik und -Kultur auch deshalb leicht, „weil endlich der mentale Stress, der uns physisch und psychisch ungeheuer belastet hat, vorbei ist“, bilanziert der Stubnitz-Vorstand des Kulturvereins. Und ruft noch glücklich hinterher: „Das erste Mal sehen wir alle vom Team der MS Stubnitz seit langem endlich Licht am Ende des Tunnels und es ist Zukunft möglich! Es gibt jetzt von allen ein Bekenntnis zu uns, das tut gut, so können wir arbeiten.“ Foto oben: Stefan Hangl, (r.), und Felix Stockmar vom Vorstand des Kulturverein der MS Stubnitz | © Wolfgang Timpe

Kultursenator Dr. Carsten Brosda: „Ich bin froh, dass durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten nun eine neue Perspektive für das Club-Schiff gefunden wurde. Wir brauchen solche Orte, auch wenn es dafür in einer dicht besiedelten Stadt immer wieder den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen geben muss.“ © MS Stubnitz
Carsten Brosda: „Die MS Stubnitz hat sich zu einem wichtigen und erfolgreichen Kulturort in Hamburg entwickelt. Die einzigartige Mischung aus vielfältigem Kulturprogramm und Hafen-Atmosphäre ist so nur in Hamburg möglich.“ © Catrin-Anja Eichinger

„Eine Perspektive für die Stubnitz – neuer Liegeplatz für das Kulturschiff in der Nähe der Elbbrücken und mehr Lärmschutz durch leisere Gangway“, funkte die Kulturbehörde ihre Schlagzeile heute Nachmittag, Mittwoch, 15. Februar 2023, 14.56 Uhr, in die Medienkanäle Hamburgs. „Für die MS Stubnitz, das erfolgreiche Kulturschiff in der HafenCity,“ so die Behörde weiter, „gibt es eine neue Perspektive. Durch die fortschreitende Wohnbebauung gab es in den letzten Monaten zunehmend Lärmbeschwerden. Kulturbehörde, Bezirksamt Mitte, HafenCity Hamburg GmbH (HCH) und Hamburg Port Authority (HPA) haben sich nun zusammen mit den Betreibern auf einen neuen Liegeplatz in der Nähe der Elbbrücken geeinigt. Zudem werden HafenCity und Kulturbehörde einen neuen Zugang zum Schiff finanzieren, der weniger Lärm verursacht, als die derzeitige Gangway.“ Und Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betont die einzigartige Bedeutung: „Die MS Stubnitz hat sich zu einem wichtigen und erfolgreichen Kulturort in Hamburg entwickelt. Die einzigartige Mischung aus vielfältigem Kulturprogramm und Hafen-Atmosphäre ist so nur in Hamburg möglich. Ich bin froh, dass durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten nun eine neue Perspektive für das Club-Schiff gefunden wurde. Wir brauchen solche Orte, auch wenn es dafür in einer dicht besiedelten Stadt immer wieder den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen geben muss.“

Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der Hafencity Hamburg GmbH (HCH): „Die MS Stubnitz trägt zu einer großen Bereicherung des kulturellen Angebots im noch jungen Stadtteil HafenCity bei und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Place-Making des Quartiers. Daher freue ich mich sehr, dass die Stadt gemeinsam mit den Betreibern der Stubnitz eine gute Lösung gefunden hat.“ © Catrin-Anja Eichinger

Und Theresa Twachtmann, Verhandlungsführerin und Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH: „Die MS Stubnitz trägt zu einer großen Bereicherung des kulturellen Angebots im noch jungen Stadtteil HafenCity bei und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Place-Making des Quartiers. Daher freue ich mich sehr, dass die Stadt gemeinsam mit den Betreibern der Stubnitz eine gute Lösung gefunden hat. Aber natürlich nehmen wir auch die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner ernst und werden daher gemeinsam mit dem Bezirk noch im März das Gespräch mit der Anwohnerschaft suchen.” Das Team der MS Stubnitz ist jedenfalls mit der Rückkehr an den alten Standort im April auch gewillt nachhaltig leseskalierend zu sein. Auch wenn Stefan Hangl schon wichtig findet, „dass unsere Art von Clubklultur in der zweitgrößten Stand Deutschlands in Innenstadt und am hafen möglich sein muss. Wir machen ja nicht in der grünen Vorstadt Klein-Borstel fest“.

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die MS Stubnitz ist in der Club-Szene der Stadt mittlerweile seit vielen Jahren eine feste Größe und es ist umso wichtiger, dass es nun eine Perspektive an einem neuen Standort gibt.“ © Catrin-Anja Eichinger

Unterstützung gibt es für ein kollegiales Miteinander mit den Nachbarn des früheren Liegeplatzes im Sommer 2023 auch durch Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die MS Stubnitz ist in der Club-Szene der Stadt mittlerweile seit vielen Jahren eine feste Größe und es ist umso wichtiger, dass es nun eine Perspektive an einem neuen Standort gibt. Bezirk und HCH werden die Anwohnerinnen und Anwohnern am Kirchenpauerkai noch im März über die aktuellen Planungen und Lärmschutzmaßnahmen informieren und um Verständnis werben, es geht darum einen überschaubaren Zeitraum zu überbrücken.“ – eben offenbar bis September 2023.

Stefan Hangl: „Der Druck war hoch genug und so konnte der Knoten endlich platzen. Man musste handeln und alle Player waren zum Glück auch am Start.“ @ Maike im Hafen

„Spätestens Ende September kann die MS Stubnitz an den Elbbrücken, auf der Höhe des Baufelds 118 festmachen“, so die Kulturbehörde. Bis dahin müssen dort noch Bauarbeiten an den Rampen- und Stufenanlagen für die zukünftige Promenade erfolgen, werden Baustelleneinrichtungsflächen für die umliegenden Gebäude benötigt und muss die notwendige Erschließung für die Stubnitz erfolgen. Der derzeitige Interimsstandort am Cruise Center Baakenhöft kann voraussichtlich bis Ende März 2023 weiter genutzt werden – bis dort dann die ersten Kreuzfahrtschiffe wieder anlegen werden. In der Zwischenzeit kommt das Schiff vorübergehend und „mit in der Folge verbessertem Lärmschutz“ wieder an den alten Standort. 

„Endlich ist der mentale Stress, der uns physisch und psychisch ungeheuer belastet hat, vorbei“, bilanzieren die MS-Stubnitz-Vorstämde des Kulturvereins Stefan Hangl (l.) und Felix Stockmar. © Wolfgang Timpe

Zudem haben HCH und Kulturbehörde dem Club-Schiff die Finanzierung einer neuen, geräuschärmeren Gangway zugesagt. In der Vergangenheit gab es immer wieder insbesondere Beschwerden über den lauten Zugang zum Schiff. Die HCH, die bereits in der Vergangenheit mit erheblichen Mitteln den Liegeplatz hergerichtet hat, wird gemeinsam mit der Kulturbehörde die Kosten dafür übernehmen. Wolfgang Timpe

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