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Reflektor-Festival: Im Gepäck gesellschaftskritische Songs

Veranstaltungsreihe. Angélique Kidjo präsentiert musikalisches „Female Empowerment“ beim Reflektor-Festival in der Elbphilharmonie

Gewiss ist Angélique Kidjo eine beeindruckende Künstlerin, nicht nur, weil sie fünf Grammys gewonnen hat – mehr als jeder andere afrikanische Mensch. Auch abseits der Bühne weiß die beninisch-französische Weltmusikerin zu punkten. Unermüdlich macht sie sich für die Belange ihres Kontinents stark, insbesondere für Afrikanerinnen. 
Foto oben: Die beninisch-französische Weltmusikerin Angélique Kidjo: „Zum Abschluss schart sie dann viele der afrikanischen Sängerinnen um sich, um Female Empowerment zu zelebrieren.“© Sophie Wolter

Folgerichtig hat sie zu ihrem Reflektor-Festival, das vom 9. bis 12. März in der Elbphilharmonie stattfindet, hauptsächlich Frauen eingeladen. Zum Beispiel Dobet Gnahoré aus Côte d’Ivore. Die in Paris lebende Afrikanerin eröffnet mit ihrem Quartett am 9. März um 18 Uhr im Kleinen Saal die viertägige Veranstaltungsreihe. Im Gepäck hat sie gesellschaftskritische Songs.

Der libanesisch-französische Trompeter Ibrahim Maalouf tritt mit Angélique Kidjo im Großen Saal auf. © Denis Rouvre

Angélique Kidjo selbst gibt ihr erstes Konzert gemeinsam mit dem libanesisch-französischen Trompeter Ibrahim Maalouf am 9. März um 20 Uhr im Großen Saal. Ihr Programm „Queen of Sheba“ imaginiert den Besuch der Königin von Saba aus dem Süden Sudans bei König Salomo in Jerusalem. Bei dieser Zusammenkunft zeugen die beiden den ersten König Äthiopiens: Menelik.

Einen Tag später gastiert Ibrahim Maalouf um 18 Uhr im Kleinen Saal, dort interpretiert er 40 eigene Songs neu. Die Afroamerikanerin Somi widmet an diesem Abend um 20 Uhr ihren Auftritt im Großen Saal Miriam Makeba, schließlich heißt ihr aktuelles Album „Zenzile: The Reimagination of Miriam Makeba“. Die Südafrikanerin ist nicht nur Somis Vorbild, auch Angélique Kidjo bewundert sie. Darum ist sie bei dem Lied „Jike’lemaweni“ als Gast zu hören.

Am 11. März um 18 Uhr feiert Angélique Kidjo, die von ihrer Mutter und ihren beiden Großmüttern aufgezogen wurde, mit dem französischen Pianisten Alexandre Tharaud im Kleinen Saal mit dem Programm „Les mots d’amour“ alle Facetten der Liebe – auch die dunklen. Die beiden scheuen sich nicht, Themen wie Missbrauch oder häusliche Gewalt aufzugreifen. Die in Lissabon geborene Sängerin Lura tritt am 11. März um 20 Uhr im Großen Saal auf. Da ihre Eltern und Vorfahr:innen von den Kapverdischen Inseln stammen, sieht sie dort ihre eigentliche Heimat. Deswegen changieren ihre Stücke zwischen traditioneller kapverdischer Musik und modernem Pop. Außerdem gibt es am 11. März um 22.30 Uhr im Kleinen Saal eine Late-Night-Vorstellung. Shungudzo, geboren 1990 auf Hawaii, aufgewachsen in Simbabwe, trumpft mit elektronischer Musik auf. Textlich bewegt sie sich mal im Black-Lives-Matter-Diskurs, mal teilt sie ihre spirituelle Sicht auf die Welt.

Die in Casablanca geborene Sängerin Oum ist am 12. März um 15 Uhr im Kleinen Saal zu erleben. In ihren Songs verwebt sie arabische Melodien mit Elektronik, Saxofon und Trompete. Am 12. März um 19 Uhr bringt Ablaye Cissoko Griot-Musik aus Westafrika in den Kleinen Saal. Er singt nicht nur, sondern spielt auch Kora, ein harfenartiges Ins-trument. Zum Abschluss schart dann Angélique Kidjo am 12. März um 21 Uhr im Großen Saal viele der afrikanischen Sängerinnen um sich, um Female Empowerment zu zelebrieren.

Wer noch mehr will: Es gibt ein Begleitprogramm. In der Elbphilharmonie sowie in den Zeise Kinos werden die beiden Filme „The Woman King“ und „Mama Africa – Miriam Makeba“ gezeigt. Ein weiterer Höhepunkt dürfte „Kidjos Küchentalk“ am 7. März um 19 Uhr im M.Bassy werden. An diesem Abend spricht die Sängerin mit dem britisch-ugandischen Schriftsteller, Journalisten und Musiker Musa Okwonga über ihre Musik und afrikanisches Leben in der Diaspora. Dagmar Leischow

INFO

„Reflektor Angélique Kidjo“ findet vom 9. bis 12. März in der Elbphilharmonie statt.Das Begleitprogramm startet bereits am 5. März. Weitere Informationen unter: www.elbphilharmonie.de

Tipps der HafenCity Zeitung für das Reflektor-Festival in der Elbpholharmonie:

• Dobet Gnahoré: Lebensfreude vereinigt sich mit Gesellschaftskritik, 9. März, 18 Uhr, Kleiner Saal

• Angélique Kidjo & Ibrahim Maalouf: Hier begegnen sich zwei Kulturen: Afrika und der Nahe Osten, 9. März, 20 Uhr, Großer Saal

• Oum: Stimmgewalt trifft auf ein rhythmisches Feuerwerk, 12. März, 15 Uhr, Kleiner Saal 

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