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Goldrausch an der Elbe – die neue Dichte am Baakenhafen (Foto: J. Munzinger)
Ressource Raum

Goldrausch an der Elbe – die neue Dichte am Baakenhafen (Foto: J. Munzinger) Goldrausch an der Elbe – die neue Dichte am Baakenhafen (Foto: J. Munzinger)[/caption] KOLUMNE Raum ist ein kostbares Gut. Ob es um Grundstücke geht oder um Wohnungen, beides wird langsam knapp in der HafenCity. Die Kaufpreise steigen auf mehr als 30-Jahresmieten. Es gelingt den Entwicklern, Käufern von den wenigen Eigentumswohnungen im Markt jedes Jahr 1.000 €/qm mehr abzuverlangen. In Folge dessen ist auch die Nachfrage nach Grundstücken enorm. Der aktuelle Immobilienzyklus mit seiner lange anhaltenden Boomphase ist auch in der Entwicklung der HafenCity ablesbar. Es mutet schon etwas komisch an, dass die Ränder künftig dichter bebaut sein werden, als die Mitte des neuen Quartiers, welches noch in der Rezessionsphase  entwickelt wurde. Es wird nachverdichtet. So werden mittlerweile Bebauungspläne geändert. Wo bisher maximal 6 Geschoße geplant waren, sollen jetzt 10 Geschoße – wie am Lohsepark – möglich sein. Eine weitere Prämisse wird in der Boomphase aufgegeben. In der HafenCity war Kleinteiligkeit und Vielfalt immer ein Ziel. Die Regel „nicht mehr als 10 Klingelschilder pro Hauseingang“ sollte sozialen Frieden und Gemeinschaft unterstützen. Eine höhere bauliche Dichte muss nichts schlechtes sein. Im Gegenteil Vielfalt und Lebendigkeit entsteht erst wenn genug Menschen in einem Quartier leben. Lässt sich mit der Ressource Raum nicht anders umgehen? Gibt es auch alternative Wege als immer höher und dichter zu bauen? Eigentlich geht es doch um die Anzahl von Menschen, die auf einer bestimmten Grundstücks- oder Gebäudefläche ihr Zuhause finden können. Ein raumsparendes Konzept könnte zum Beispiel so aussehen, dass ein Single auf weniger individueller Fläche in einem Apartmentzimmer mit Bad lebt, sich Edelküche und Putzhilfe mit anderen teilt und Serviceleistungen wie Wäschereinigung, Einkauf, etc. nach Bedarf über das Internet dazu bucht. Das kann allemal spannender sein, als monotone Boarding-Häuser, wo jeder für sich allein lebt.  Das Pendent des „WeWork“ für Wohnen wird sicher erfolgreich sein, wenn nicht nur die Kennzahl „Bewohner pro qm“ im Vordergrund steht, sondern eine Community mit einer Idee als Ganzes.  Jörg Munzinger schreibt in seiner Kolumne „#urbnhafencity“ über seine Eindrücke und Beobachtungen in der HafenCity. Seine Leidenschaft sind Immobilien, Architektur und Städtebau. Er wohnt in der HafenCity.]]>

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